Olper Pfadfinder auf größtem Camp Deutschlands

Gotha/Olpe. 27 Pfadfinder und Mitarbeiter vom „Royal Rangers“-Stamm in Olpe haben am größten Pfadfinderlager Deutschlands teilgenommen. Insgesamt 16.420 Pfadfinder aus der ganzen Bundesrepublik trafen sich eine Woche in Gotha in Thüringen.

Die dortige ehemalige Galopprennbahn verwandelte sich in ein gewaltiges Lager mit hunderten Zelten, Basaren und einer großen Arena, in der das Abendprogramm stattfand. Kein Wunder, dass vielen Teilnehmern der Mund vor Staunen offen stehen blieb. „Mir hat es mega gut gefallen“, zieht die 16-jährige Kim aus Olpe ein rundum positives Fazit. „Die Leute waren so unfassbar nett. Ich war das erste Mal dabei und es war einfach bombig!“

Bombig auch deshalb, weil das Bundescamp der Royal Rangers etwas Besonderes ist. Es findet nur alle acht Jahre statt. Bei über 16.000 Pfadfindern an einem Ort ein verständlicher zeitlicher Abstand. Schließlich mussten die Mitarbeiter auch dieses Mal eine logistische Meisterleistung vollbringen. Ein paar Zahlen und Fakten machen das deutlich. Der Campplatz hatte eine Breite von 650 Metern und eine Länge von 1,2 Kilometern.

Für das Camp wurden auf dem Gelände provisorische Straßen gebaut, um das Material an- und abzutransportieren und die An- und Abreise der circa 300 Busse zu gewährleisten. Weil die Teilnehmer ihre warme Abendmahlzeit selbst über offenem Feuer kochten, brannten auf dem Gelände rund 2.500 Feuer.

Für das Pfadfinderlager wurde deshalb der Thüringer Forst beauftragt, über 200.000 Meter Stangenholz zu liefern. Daraus entstanden Sitzgelegenheiten, Ess- und Spültische, sowie eben die Feuerstellen. Die Stämme errichteten daraus zudem ihre bis zu zehn Meter hohen Bauwerke und Eingangstore.

Das Bundescamp der Royal Rangers stand unter dem Motto „Frei sein“. Die Pfadfinder tauchten ein in die Welt der Entdeckerzeiten anhand der Geschichte von Marco Polo. Der machte sich - beginnend in Venedig - mit seinem Vater und Onkel im 13. Jahrhundert auf, die Welt zu entdecken. Seine Reise führte ihn entlang der Seidenstraße nach China und 24 Jahre später über den Seeweg zurück nach Italien.

Und so wurde auch aus dem Camp in Gotha eine große Stadt mit riesigen Basaren wie auf der Seidenstraße. Am zentralen Basar entstand ein mit 250 Metern Durchmesser Markt der Superlative. Hier fanden die Teilnehmer von kulinarischen Spezialitäten bis hin zu Workshops alles, was auch Marco Polo auf seinen Reisen entdeckt hatte. Die vier zentralen Abendveranstaltungen in der eigens dafür gebauten Arena waren das Highlight für die Pfadfinder.

Dort gab es jedes Mal ein buntes Programm, unter anderem ein eigens für das Camp inszeniertes Theaterstück. Die gewaltige Arena war außerdem Schauplatz für musikalische Darbietungen, darunter ein Chor, verschiedene Bands und ein Orchester und Wettkämpfe.

Als christliche Pfadfinder nahmen sich die Teilnehmer auch bewusst Zeit, sich mit ihrem Glauben zu befassen. Im Tagesablauf gab es feste Zeiten, in denen sich die Teams mit der Bibel auseinandersetzten und miteinander beteten.

„Die Basare, Workshops und Arena waren echt der Hammer“, schwärmt Ben vom Olper Royal-Rangers-Stamm, „vor allem das Feuerwerk in der Auftaktveranstaltung!“ Bis das nächste Bundescamp ansteht, müssen sich die Olper Pfadfinder noch gedulden.

In der Zwischenzeit treffen sie sich wie gewohnt samstags aller 14 Tage im Gemeindezentrum der Christus Gemeinde Olpe (Adresse: Zu Hildringhausen 11). Neue Pfadfinder sind immer willkommen. Interessierte (Eltern) können sich unter anderem auch den Sonntag, 25. September, im Kalender vormerken. Dann feiern die Royal Rangers in Olpe ihr zehnjähriges Jubiläum mit einem Gottesdienst und Fest.