Olper Wehr nimmt weiteren Standort in Betrieb
Wichtiger Zeitgewinn für Einsätze im südwestlichen Stadtgebiet
- Olpe, 15.08.2022
- Blaulicht
- Von Sigrid Mynar
Olpe. Mit der Inbetriebnahme des zweiten Feuerwehrstandortes innerhalb der Kernstadt trägt die Stadt Olpe den Erfordernissen des Brandschutzbedarfsplans Rechnung. Im Pressegespräch am 15. August erläuterte Bürgermeister Peter Weber, gemeinsam mit Wehrführer Christian Hengstebeck und Amtsleiter Bernd Sundermann die Hintergründe.
Paragraph zehn des Gesetzes über den Brandschutz, die Hilfeleistung und den Katastrophenschutz (BHKG) sieht vor, eine grundsätzliche Verpflichtung für große und mittlere kreisangehörige Städte, Hilfeleistungen durch hauptamtliches Personal zu gewährleisten. Jedoch eröffnet der Paragraf eine Ausnahmemöglichkeit von dieser Verpflichtung, wenn ohne qualitative Abstriche der Brandschutz durch eine Freiwillige Feuerwehr gewährleistet werden kann.
Im Klartext fordert der Gesetzgeber, dass Rettungskräfte im Bedarfsfall innerhalb von acht Minuten im Stadtgebiet mit zehn Hilfskräften und innerhalb von zehn Minuten im ländlichen Bereich mit sechs Personen zur Stelle sein müssen.
Die Vorgaben wurden bisher von der Freiwilligen Feuerwehr in Olpe erfüllt. Deshalb wurde die Ausnahmegenehmigung im Fünf-Jahres-Rhythmus durch die Bezirksregierung Arnsberg erteilt und muss im kommenden Jahr neu beantragt werden.
Im Hinblick darauf werden die Hilfsfristen im südwestlichen Stadtgebiet jetzt durch den weiteren Feuerwehrstandort verbessert und sollen in einer Testphase von zwei bis vier Jahren genauer untersucht werden.
„Wir haben mit den 220.000 Euro eine gute Investition in die Sicherheit getätigt, durch die wertvolle Zeit auf dem Weg zum Einsatzort gewonnen werden kann“, freute sich Bürgermeister Peter Weber.
Was jetzt ein sichtbarer neuer Standort ist, bedeutete viel Vorarbeit für Stadtverwaltung und Wehrführung. Bernd Sundermann (Amtsleiter zentrale Gebäudebewirtschaftung) berichtete, dass in der momentanen Marktlage bereits die Ausschreibung für das Objekt herausfordernd gewesen sei.
Und Christian Hengstebeck, Leiter der Freiwilligen Feuerwehr, bekräftigte: „Die Inbetriebnahme des zweiten Standortes in der Kernstadt war auch eine logistische Herausforderung und ist Teil einer ganzen Reihe von Maßnahmen zum Erhalt der rein ehrenamtlichen Feuerwehr“.
Allerdings seien alle Maßnahmen ohne das tatkräftige Engagement der Kameraden nicht umsetzbar gewesen, stellte er heraus. „Umso mehr freue ich mich, dass diese die Neuerungen in der Organisation der Olper Wehr mittragen und unterstützen.“