Olper Wehrleute klagen über hohe Einsatzzahlen und viele Bagatelleinsätze

MdB Baradari zu Gast bei Feuerwehrspitze


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In der Geräte-Fahrzeughalle der Olper Feuerwehr: MdB Nezahat Baradari mit Christian Hengstebeck (li.) und Dirk Meiworm (re.). von Bundestagsbüro Nezahat Baradari, MdB
In der Geräte-Fahrzeughalle der Olper Feuerwehr: MdB Nezahat Baradari mit Christian Hengstebeck (li.) und Dirk Meiworm (re.). © Bundestagsbüro Nezahat Baradari, MdB

Olpe. Beeindruckt von der Vielzahl der Einsatzfahrzeuge zeigte sich die Bundestagsabgeordnete Nezahat Baradari bei ihrem Besuch in der Fahrzeughalle der Freiwilligen Feuerwehr Olpe. Zuvor fand ein Treffen mit dem Olper Feuerwehrchef Christian Hengstebeck und seinem Stellvertreter Dirk Meiworm statt Eine große Herausforderung sehen die beiden, deren Wehr in den Jahren 2020 bis 2023 durchschnittlich 338 Einsätze pro Jahr geleistet hat, in den explodierenden Einsatzzahlen.


Zu dieser Entwicklung trägt auch die Vorhaltung sogenannter „First Responder“ bei. Die Feuerwehr Olpe verfügt derzeit über zwei dieser Gruppen, eine in Oberveischede und eine in Olpe. Sie werden zu Einsätzen alarmiert, wenn der Rettungsdienst eine zu lange Anfahrtszeit benötigt.

Warum steigen die Einsatzzahlen seit Jahren? Hengstebeck wies auf eine hohe Zahl sogenannter „Bagatelleinsätze“ hin. Diese habe verschiedene Ursachen, zum Beispiel gebe es Fehlalarme. Darüber hinaus nehme in der Gesellschaft die Einstellung zu, bei jeder Kleinigkeit die Feuerwehr zu rufen.

Ölspuren machen viel Arbeit

Sorgen bereitet den Feuerwehren vor allem auch die Ölspurenbeseitigung als Dienstleistung mit „unfassbar“ vielen Einsätzen. Last but not least stellen E-Calls, wie sie heute in fast allen neueren Autos ab Werk eingebaut sein müssen, die Feuerwehren vor ungeahnte und vielfältige Probleme. Diese senden bei einem Unfall automatisch Daten von den Notrufsystemen der Autohersteller an die Leitstelle und über diese an die Feuerwehr.

Dabei kommt es zu vielen Fehlalarmen, die unnötige Feuerwehreinsätze auslösen. Hengstebeck fordert, die Alarmschwelle „schärfer“ einzustellen. Baradari und Hengstebeck sind sich einig, dass sich diese Problematik noch nicht in der Gesetzgebung widerspiegelt. Hier müsse dringend Abhilfe geschaffen werden.

Nicht gutr für Motivation

Solche Bagatelleinsätze seien nicht förderlich für die Motivation der Helfer. Die Feuerwehrleute kämen zwar nach wie vor motiviert und zahlreich zum Dienst, aber: „Wer fährt schon gerne zu einem Einsatz, wenn die letzten vier Alarme Fehlalarme waren?“, fragte Meiworm. „Durch Bagatelleinsätze wird das Ehrenamt auch ein bisschen ausgenutzt“, meinte Hengstebeck.

Zum Schluss ließ es sich die SPD-Bundestagsabgeordnete nicht nehmen, die erfahrenen Feuerwehrleute als Dank für ihr Engagement zur nächsten Blaulichtkonferenz ihrer Fraktion sowie zu einer dreitägigen Reise nach Berlin einzuladen.

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