Schlechte Auftragslage sorgt für Sorgen in den Werthmann-Werkstätten
Rückgang um 35 Prozent
- Olpe, 06.11.2024
- Wirtschaft

Olpe. Die angespannte Wirtschaftssituation und Talfahrt der mittelständischen Industrie macht auch vor der Olper Abteilung der Werthmann-Werkstätten, in welcher Menschen mit vorrangig psychischen Erkrankungen arbeiten, keinen Halt. Aus der Tatsache, dass die Auftragslage in dieser Abteilung in den letzten zwei Jahren um 35 Prozent gesunken ist, macht Gesamtleiter Andreas Mönig keinen Hehl.

Mit einem positiven Blick in die Zukunft und einem Appell an mögliche Auftraggeber aus Wirtschaft, Industrie und Handel lautet die Devise auch weiterhin „Arbeit möglich machen!“ Zumal die schlechte Auftragslage nicht nur den Betrieb als solchen, sondern auch dessen Beschäftigte mit voller Härte trifft.


„Die Zeiten, in denen wir nicht arbeiten können, bekommen uns nicht gut“, bringt es Anja Klein auf den Punkt. So wie ihr geht es vielen der insgesamt 135 Beschäftigten der Abteilung, deren Steckenpferd die Bereiche Industrie- und Elektromontage sowie Skinverpackung sind. „Unsere sinnstiftende Tagesstruktur, die uns neben der beruflichen auch eine soziale Teilhabe bietet, bricht dann weg“, so die Olperin.

„Einige Großkunden, mit denen wir seit vielen Jahren zusammenarbeiten, haben ihr Auftragsvolumen drastisch zurückgeschraubt“, berichtet Abteilungsleiter Achim Scheckel. Das habe dazu geführt, dass die Auftragslage in einigen Bereichen in den letzten zwei Jahren so drastisch gesunken sei. „35 Prozent Rückgang – das ist schon bitter“, so Scheckel zur angespannten Lage innerhalb des Werkstatt-Betriebes.


Gerade für die Beschäftigten vor Ort sei dies ein Zustand, der nicht lange tragbar ist. „Keine Arbeit bedeutet Stillstand und Rückzug – manchmal sogar ein Rückfall in alte Krankheitsbilder“, weiß Achim Scheckel. Daher sind die Verantwortlichen bemüht, neue Industriekunden zu gewinnen und Möglichkeiten einer Zusammenarbeit auszuloten.
Aufträge erhält die Werthmann-Werkstatt aber nicht allein wegen des sozialen Images. „Wir müssen uns mit den Marktpreisen messen und versuchen stets mit größter Verlässlichkeit und höchster Qualität zu punkten“, versichert Mönig.
