„WHOBIRD“: Wie aus einem Schulprojekt ein Spielfilm wird

Olpe. Eine Idee, fünf Freunde und mehrere Monate Arbeit: Das ist kurz und knapp die Entstehungsgeschichte des Selfmade-Spielfilms „WHOBIRD“. Realisiert wurde das Projekt von fünf ehemaligen Schülern der St.-Franziskus-Schule in Olpe in ihrer Freizeit. Der circa eineinhalbstündige Film kann ab sofort auf YouTube geguckt werden.

Leo Stamm und Jakob Feldmann sind beide 18 Jahre alt und haben dieses Jahr an der St.-Franziskus-Schule in Olpe ihr Abitur gemacht. Genau dort, in dem Kurs „Literatur-Video“, kam den beiden die Idee für einen Spielfilm. Nach mehreren Entwürfen steht ein finales Skript und kurzerhand beginnen sie im April 2023, dieses Skript in ihrer Freizeit zu verfilmen. Das Ergebnis ist ein genreübergreifender Spielfilm mit einer Stunde und 22 Minuten Länge.

„Film- und Videodreh war schon immer unser Hobby. Das machen wir schon seit mehreren Jahren gemeinsam. Aber das war der erste Versuch, ein professionelles Projekt auf die Beine zu stellen“, so Leo Stamm. Gekostet hat die beiden Freunde das Projekt nichts, dank zahlreicher Unterstützung. Professionelles Equipment, also Kameras, Objektive und Mikrofone, hat ihnen die St.-Franziskus-Schule geliehen.

„Wir hatten nicht wirklich Geld zur Verfügung. Also haben wir uns die Requisiten bei Freunden und Familie geliehen oder einfach selbst gemacht“, erklärt der 18-Jährige.

Das Schauspielern haben Leo Stamm und Jakob Feldmann einfach selbst übernommen – mit Leo Stamm in der Hauptrolle. „Ich habe auch die Regie geführt und den Schnitt übernommen“, berichtet er. Unterstützung hatten sie von drei weiteren Freunden aus der Schule: Lucas Rogers, Steffen Forde und Lara Bösing. Letztere war auch bei der Kameraführung behilflich.

Die Drehorte befinden sich allesamt in Olpe und Umgebung: die Schulbibliothek der St.-Franziskus-Schule, Haus Häner in Dahl, Farbhaus Schulte in Drolshagen, der Drolshagener Stadtpark und die Stadthallte Olpe.

Ein zentrales Thema des Films ist der Umgang mit der Vergangenheit. „Das Loslassen und die Tatsache, dass man nicht in der Vergangenheit leben soll, hat uns von Anfang an interessiert“, erklärt Leo Stamm. Genau das muss auch der Hauptcharakter des Films lernen. Um das filmisch darzustellen, arbeitet der Film mit Retrospektiven, also Rückblenden in die Vergangenheit des Hauptcharakters in seine Zeit als Sitcom-Star.

Stilistisch haben Leo Stamm und Jakob Feldmann sich an ihren Lieblingsfilmen und -serien orientiert und einige Referenzen in den Film eingebaut. Außerdem war häufig die Musikunterlegung Ausgangspunkt für den Szenenaufbau.

Der Name „WHOBIRD“ sei aus einem Wortspiel entstanden, erklärt Leo Stamm. Der Hauptcharakter hatte als ehemaliger Star einer 90er-Familien-Sitcom ein Maskottchen: einen sprechenden Vogel namens „Hubert“. „Aus Hubert ist dann WHOBIRD entstanden, klingt ja sehr ähnlich, und so tauften wir unser Film-Projekt“, erklärt Leo Stamm.

Premiere hatte der Film am Samstag, 24. August. Es gab eine private Vorführung unter Freunden. Ab sofort ist der Film aber auch auf YouTube verfügbar.

Leo Stamm möchte Filmproduktion studieren und macht aktuell ein Praktikum in Köln. Obwohl er bei dem Dreh alles einmal ausprobiert habe, gefiele ihm das Drehen doch immer noch am besten. Eins ist auf jeden Fall sicher: „WHOBIRD“ wird nicht das letzte gemeinsame Projekt von ihm und Jakob Feldmann gewesen sein.