Achtung, giftig! Riesen-Bärenklau wuchert hinter Huppen
Wie die Gemeinde Wenden dagegen vorgehen will
- Wenden, 21.06.2024
- Politik
- Von Lorena Klein

Wenden. Er wächst bis zu drei Meter hoch, trägt große Dolden und ist vor allem eins: giftig und gefährlich. Gemeint ist der Riesen-Bärenklau, der seit einigen Jahren auch wieder in der Gemeinde Wenden zu finden ist. Wer die Pflanze berührt, kann starke Verbrennungen erleiden. Der Wendener Umweltausschuss sprach sich deshalb am Donnerstagabend, 20. Juni, für die schnelle Beseitigung der Pflanze aus. Doch ganz so einfach ist das nicht…

Beim Riesen-Bärenklau, unter anderem auch bekannt als „Herkulesstaude“, handelt es sich um einen invasiven Neophyten. Heißt: Der Mensch hat die Pflanze aus ihrer Heimat im Kaukasus in andere Regionen gebracht, wo sie sich seither ausbreitet.
Dem riesigen Gewächs sollte man auf keinen Fall zu nah kommen: Bei Kontakt im Zusammenspiel mit anschließender Sonnenbestrahlung kann die Haut sehr stark und schmerzhaft reagieren, teils auch mit zeitlicher Verzögerung. Es kann zu Rötungen bis hin zu Blasen und Verbrennungen kommen (Quelle: wikipedia.de).

Auch hinter dem kleinen Örtchen Huppen wuchern die giftigen Pflanzen großflächig – auf einer Wiese direkt am „Höhenweg“. Während ein Teil der Pflanzen auf einem gemeindeeigenen Grundstück im Wendener Land wächst, befindet sich ein großer Teil auf der Fläche eines Privateigentümers im Oberbergischen Kreis. Nur von beiden Seiten aus kann der Riesen-Bärenklau nachhaltig bekämpft werden.
Das Problem ist seit einigen Jahren bekannt und war kürzlich in der Bürgerversammlung des Landstriches Bins mit den kleinen Ortschaften Büchen, Schwarzbruch, Bebbingen und Huppen sowie im Kreistag wieder ein Thema. Die Gespräche zwischen den Unteren Naturschutzbehörden der Kreise Olpe und Oberberg führten bisher zu keiner Lösung. Auch mit einer Bärenklau-Expertin war die Gemeinde Wenden in Kontakt.

Neben Huppen gebe es innerhalb der Gemeinde Wenden mindestens zwei weitere Privatflächen mitten in Wohngebieten, auf denen Riesen-Bärenklau wachse, merkte UWG-Fraktionsvorsitzender Thorsten Scheen im Umweltausschuss an. Insbesondere für spielende Kinder sei dies eine Gefahr. Zum Bewuchs im angrenzenden bergischen Grundstück betonte er: „Hauptverantwortlich ist der Eigentümer.“ Eine Option könnten ordnungsbehördliche Maßnahmen sein, die Druck auf diesen ausüben.

Momentan würden intensive Gespräche mit dem Kreis Olpe geführt, gab Markus Hohmann, Fachbereichsleiter für Bauen und Stadtentwicklung, Auskunft. Es passiere sehr viel und man hoffe, dass auch der Oberbergische Kreis mitmache. Die anderen Wendener Grundstücke habe man ebenfalls im Blick.

Die Pflanzen bei Huppen direkt am Wegesrand will der Bauhof der Gemeinde Wenden entfernen, außerdem sollen bald Schilder auf die gefährlichen Pflanzen hinweisen.


Die Gemeinde Wenden soll nach Beschluss weiter auf die Umweltbehörden des Kreises Olpe und des Oberbergischen Kreises Einfluss nehmen. Auch die zuständigen Bezirksregierungen sollen über das Problem informiert werden.

CDU und UWG hatten das Thema mit einem gemeinsamen Antrag auf die Tagesordnung gebracht. Aufgrund der „bevorstehenden Blütezeit der Pflanzen“ sei das Anliegen eilig, damit sie sich nicht weiterverbreiten. Den Beschlussvorschlag begrüßte der Ausschuss einstimmig. Das letzte Wort hat der Gemeinderat.

