Bachpegel und Hochwasser im Blick – Schüler setzen Sonden in die Albe

Warnung vor Überschwemmung


  • Wenden, 04.09.2023
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  • Von Lorena Klein
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Die Schüler der Erdkunde-Leistungskurse der Gesamtschule Wenden mit Dr. Volker Heck und Prof. Dr. Martin Gröger an der Wetterstation im Freilandlabor. von Elisa Bambach
Die Schüler der Erdkunde-Leistungskurse der Gesamtschule Wenden mit Dr. Volker Heck und Prof. Dr. Martin Gröger an der Wetterstation im Freilandlabor. © Elisa Bambach

Schönau. Ein frühmorgendlicher Einsatz für die beiden Geographie-Leistungskurse der Gesamtschule Wenden: Gemeinsam mit Prof. Dr. Martin Gröger und Dr. Volker Heck von der Universität Siegen setzen die Schüler am Montagmorgen, 4. September, Pegelsonden für die neue Wetterstation in Schönau in die Albe. Das Projekt hat im vergangenen Jahr den ersten Platz des Klimaschutzpreises der Gemeinde Wenden gewonnen und soll unter anderem der Warnung vor Hochwasser dienen.


Die Schulwoche startet für die Erdkunde-Leistungskurse der Jahrgangsstufen Q1 und Q2 mit viel Aktivität. Raus aus dem Klassenzimmer und rein ins Wasser – in den Bach Albe, der durch Altenwenden, Schönau und Wenden fließt. Nach einer kurzen Einführung an der Wetterstation im FLEX, dem Freilandlabor mit Experimentierfeld der Universität Siegen, geht es mit Gummistiefeln und Werkzeug an die Arbeit.

Die Aufgabe: Weitere der Pegelstationen in den Bachlauf einbauen. Die erste Station in Altenwenden ist vor kurzem eingerichtet worden, vier sollen es – bis nach Wenden hinein – insgesamt sein. In den drei Ortschaften wurde das Hochwasser schon mehrmals zum Problem.

Sonde auf Tauchgang

An der Brücke in der Thuwieser Straße in Schönau folgen die Schüler Schritt für Schritt den Anweisungen von Dr. Volker Heck und Prof. Dr. Martin Gröger aus der Naturwissenschaftlich-Technischen Fakultät der Uni Siegen.

Dabei wird die ein oder andere Hose schmutzig und auch wasserscheu sollte man nicht sein. Da fällt auch mal der ein oder andere neckische Kommentar in der Schülergruppe. Ganz klar: eine Unterrichtsstunde der anderen Art.

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Unter fachkundiger Anleitung von Dr. Volker Heck bauen die Schüler die Sonde ein.

„Die Pegelsonden befinden sich an markanten Stellen der Albe“, erklärt Prof. Dr. Martin Gröger. Sie können anhand des Drucks, vergleichbar mit dem steigenden Druck auf den Ohren bei einem Tauchgang, millimetergenau den Wasserstand bestimmen, veranschaulicht der Wissenschaftler.

Über Mobilfunk werden die Daten dann auf den Server geschickt. Werde ein bestimmter Wert überschritten, funke die Sonde automatisch an eine Notfallnummer, so Gröger. Bei starken Regenfällen kann auf diese Weise rechtzeitig vor einer Überflutung gewarnt werden. Und auch zu jedem anderen Zeitpunkt können sich Bürger über den aktuellen Wasserpegel an den vier Standorten informieren.

Messwerte frei zugänglich

Die Messwerte der Wetterstation im Freilandlabor, die neben der Wasserstände im Bach auch Daten zu Niederschlag, Wind und Temperatur umfassen, werden auf einer frei zugänglichen Internetseite im 15-Minuten-Takt aktualisiert.

Prof. Dr. Martin Gröger erklärt den Schülern die Wetterstation. von Elisa Bambach
Prof. Dr. Martin Gröger erklärt den Schülern die Wetterstation. © Elisa Bambach

Die Wetterstation konnte im vergangenen Jahr im Rahmen des LEADER-Kleinprojekts „Lokalklima in Schönau/Altenwenden“ (LiSA) an den Start gehen und ist im Dezember mit dem ersten Platz des Klimaschutzpreises der Gemeinde Wenden ausgezeichnet worden.

Einen großen Beitrag zur Verwirklichung des Projekts haben auch die feinmechanische Werkstatt der Uni Siegen mit Bernd Meyer, Markus Rabe und Marvin Kleinschmidt sowie der Ortsvorsteher von Schönau und Altenwenden Peter Arenz geleistet.

Geographische Arbeit in der Praxis

Auch wenn Hydrologie eigentlich nicht auf dem Lehrplan steht, können die Schüler hier einiges mitnehmen, weiß die Lehrerin Elisa Bambach: „Es ist wichtig, mal aus dem Klassenzimmer zu kommen und auch geographisches Arbeiten in Hinblick auf den Klimawandel zu erleben.“

Mit zukünftigen Leistungskursen sei ebenfalls eine Zusammenarbeit geplant. Dann könne zum Beispiel mit den Messwerten gearbeitet werden. Und das ist schließlich auch ein Anliegen des FLEX: das Lehren, Lernen und Experimentieren gemeinsam mit Lehramtsstudenten, Schülern und Kindern.

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