Das ganze Jahr lang Kirmes: Schritt für Schritt zum Riesen-Event

Teil 1: Vom Termin bis zum Einmessen


  • Wenden, 24.07.2024
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Im „Kirmes-Büro“ des Wendener Rathauses ist das größte Volksfest Südwestfalens das ganze Jahr über ein Thema: Die Marktmeister Nicole Williams, Wolfgang Grimstein und Thomas Clemens (von links). von Lorena Klein
Im „Kirmes-Büro“ des Wendener Rathauses ist das größte Volksfest Südwestfalens das ganze Jahr über ein Thema: Die Marktmeister Nicole Williams, Wolfgang Grimstein und Thomas Clemens (von links). © Lorena Klein

Wenden. Drei Tage lang ist in Wenden bald wieder Kirmes angesagt. Für Kärmetze-Fans steigt die Vorfreude darauf schon Tage, wenn nicht sogar Wochen vorher. Doch für die Gemeinde Wenden ist das größte Volksfest Südwestfalens das ganze Jahr über ein Thema. Was braucht es alles, um es immer wieder auf die Beine zu stellen?


Wenn Besuchermassen wieder durch die mit Ständen, Buden und Karussells gespickten Straßen Wendens strömen, ist das für Thomas Clemens, Wolfgang Grimstein und Nicole Williams nur der Höhepunkt eines Projekts, das sich über das gesamte Jahr zieht. Als Marktmeister organisieren sie die Wendener Kirmes.

Jetzt, wo es in großen Schritten auf das Kirmes-Wochenende zugeht, setzen sich die drei wöchentlich in Büro 309 des Wendener Rathauses zusammen. Unverkennbar das „Kirmes-Büro“: Ein Deko-Karussell auf dem Schrank, Tierschau-Plakat, Lebkuchenherz und Lageplan an der Wand – und selbstverständlich wird der Kaffee aus Kärmetze-Tassen getrunken.

Im „Kirmes-Büro“ des Wendener Rathauses ist das größte Volksfest Südwestfalens das ganze Jahr über ein Thema. von Lorena Klein
Im „Kirmes-Büro“ des Wendener Rathauses ist das größte Volksfest Südwestfalens das ganze Jahr über ein Thema. © Lorena Klein

Was passiert hier im Rathaus, in der „Kirmes-Zentrale“, rund ums Jahr? Wann fangen die Marktmeister an zu planen? Fangen wir mal ganz von vorne an…

Und zwar beim Termin:

„Der Termin ist das Wichtigste: Immer der dritte Dienstag im August sowie der Samstag und Sonntag davor“, erklärt Thomas Clemens. Das ist also schon immer festgelegt. Die ersten konkreten Planungen beginnen dann…

Während der Kirmes:

Ja, richtig gelesen. Schon während der laufenden Kirmes werden bereits erste Pläne für die nächste geschmiedet. „Wir überlegen, welche Fahr- und Laufgeschäfte wir für das nächste Jahr verpflichten möchten“, so Thomas Clemens. Teilweise hätten Schausteller auch mehrere Fahrgeschäfte, zwischen denen man wählen könne. Bewerbungsschluss ist Ende November.

Bis Weihnachten

…sollte der grobe Plan stehen – mit Fahrgeschäften, Marktbuden und allem Drum und Dran.

Im „Kirmes-Büro“ des Wendener Rathauses ist das größte Volksfest Südwestfalens das ganze Jahr über ein Thema. von Lorena Klein
Im „Kirmes-Büro“ des Wendener Rathauses ist das größte Volksfest Südwestfalens das ganze Jahr über ein Thema. © Lorena Klein

Ab Januar:

Im neuen Haushaltsjahr geht es dann an die Verträge mit Schaustellern und Marktleuten. Dieser Prozess zieht sich bis etwa März/April.

Frühjahr:

Im Frühling zieht das Tempo rund um die Kirmes-Planung an. Ein großer Punkt ist die Vorbereitung des Sicherheitskonzepts. Im Laufe der Jahre sind die Anforderungen und Auflagen gestiegen, erzählt Thomas Clemens. „Sicherheit kostet Geld“, betont er. Und nicht zuletzt auch sehr viel Zeit.

Die Dienstpläne sind ebenfalls ein „Riesenthema“. Allein vom Bauhof packen 20 Mitarbeiter vor, während und nach der Kirmes an. Generell sind pro Tag rund 20 Gemeindemitarbeiter im Einsatz. Auch mit den Einsatzkräften von Feuerwehr, Polizei, DRK, Security und Ordnungsamt sowie allen zu beteiligenden Behörden und Institutionen laufen die Abstimmungen. Das Feuerwerk und der Straßenverkehr beschäftigen die Planer ebenfalls.

Das Sicherheitskonzept der Kirmes hat einen hohen Stellenwert: 2023 wurde es öffentlich erprobt. von Thomas Fiebiger
Das Sicherheitskonzept der Kirmes hat einen hohen Stellenwert: 2023 wurde es öffentlich erprobt. © Thomas Fiebiger

Juni:

Zu sehen sind all die Vorbereitungen bisher noch nicht, aber immer mehr dringt die Wendsche Kärmetze jetzt an die Öffentlichkeit: In Form von Flyern, Stickern, Pressemitteilungen und Facebook-Posts – und natürlich dem Gewinnspiel um die beliebten Bummelpässe, zählt Nicole Williams auf.

Juli:

Viele Kleinigkeiten gibt es bis zum Aufbau noch zu erledigen. Und die mühsame Organisation wird jetzt auch sichtbar: „Dann gehen wir pinseln“, erklärt Nicole Williams. Mit blauer Farbe werden die Platznummern für die Stände an den Bordsteinen eingezeichnet. Die Hauptstraße ist schon frisch mit Nummern versehen. Der große Kirmes-Platz ist am Samstag vor dem Kirmes-Wochenende an der Reihe.

Die heiße Phase beginnt...

Auch die ersten Strom-Generatoren stehen schon in Wenden – es geht in die „heiße Phase“. Damit liegt der Fokus im Arbeitsalltag von Thomas Clemens als federführender Marktmeister nun komplett auf der Kirmes. „Dann hast du auch keinen Kopf mehr für etwas anderes“, betont er.

Seit 37 Jahren, als die Kirmes noch „eine ganze Ecke kleiner war“ und nur sonntags und dienstags stattgefunden hat, plant Thomas Clemens das Riesen-Event. „Die Kirmes läuft immer mit. Es gibt keinen Monat, wo nichts ist“, weiß er. Den „Hut“ übergibt er zur Kirmes 2027 an Nicole Williams. Vor dieser Aufgabe habe sie Respekt – „den sollte man aber auch mitbringen“, hebt sie hervor. „Der unberechenbarste Faktor ist der Mensch.“

In den letzten Wochen vor der Kirmes und auch währenddessen haben die Mitarbeiter der Gemeinde Wenden alle Hände voll zu tun. Was dann alles anliegt, erfahrt ihr im zweiten Teil des Berichts im August, bei dem LokalPlus beim Einmessen des Kirmes-Platzes vor Ort ist.

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