Energiekrise: Rat Wenden diskutiert über Förder- und Einsparpotentiale

Energie und Umweltschutz


Symbolfoto Energiewende von Pixabay.com
Symbolfoto Energiewende © Pixabay.com

Wenden. Die aktuellen Themen Energie und Umwelt nahmen in der Wendener Gemeinderatssitzung am Mittwoch, 7. September, mit vier Tagesordnungspunkten breiten Raum ein. Bei fast allem herrschte Konsens zwischen den Fraktionen.


Auf Antrag der Grünen vom 1. August (eine vergleichbare Anfrage war bereits im Juli von der UWG gestellt worden) wurde von der Verwaltung ein Konzept gefordert, das den Gasverbrauch der Gemeinde Wenden in den Monaten Oktober bis April um 15 Prozent senken soll. Der Stromverbrauch soll im selben Zeitraum um 10 Prozent reduziert werden.

Hierzu legte die Verwaltung einen Maßnahmenkatalog vor, der, wie Bürgermeister Bernd Clemens sagte, eigentlich nicht mehr abgestimmt werden müsse, weil er inzwischen von Vorgaben des Bundes überholt sei. Die Rechtsverordnung der Bundesregierung vom 1. September und die zum Oktober angekündigte zweite Verordnung verpflichte die Gemeinde zu den angeführten Maßnahmen und mache den Beschluss überflüssig. Die Versammlung folgte dem Vorschlag, das Thema von der Tagesordnung zu nehmen.

PV-Anlagen auf gemeindeeigenen Gebäuden

Auf Antrag der Grünen-Fraktion zur Errichtung von PV-Anlagen auf gemeindeeigenen Gebäuden hatte die Verwaltung eine Machbarkeitsstudie erstellen lassen. In die Berechnungen wurden der Bauhof, die Feuerwehrgerätehäuser in Gerlingen und Wenden, die Gesamtschulde Wenden und die Grundschulen in Gerlingen, Rothemühle und Wenden einbezogen.

Durch die inzwischen geänderten Fördersummen und die Preisentwicklungen am Strommarkt seien Teile der Studie inzwischen überholt. Ein entsprechender Förderantrag soll gestellt werden, auf dessen Grundlage der Rat entscheiden wird, welche der Maßnahmen umgesetzt wird.

Martin Solbach (CDU) regte an, auch die gemeindeeigenen Freiflächen einzubeziehen und nannte als Beispiel den Kreis Olpe, der seine Parkflächen für PV-Anlage nutzen will. Das sei gesondert zu betrachten, so Baudezernent Hohmann, denn hier müssten zum Beispiel auch Artenschutz und Anbindung an die Stromnetze untersucht werden. Im nächsten Schritt soll ein Förderantrag gestellt werden.

Förderung privater Hausbesitzer

Kontrovers wurde diskutiert, ob die vorgesehene Förderung privater Haushalte, die ihre vorhandenen Heizungen von fossiler Energie auf Wärmepumpen oder Biomasse umstellen, mit einer Einzelförderung von 1.000 Euro in der Gesamtsumme von 50.000 Euro beschlossen werden soll. Diesen Antrag hatte die CDU gemeinsam mit den Grünen eingebracht. Sie zogen als positives Beispiel die Erfahrungen aus der abgelaufenen Förderung von PV-Anlagen heran.

Robert Dornseifer (SPD) sprach von einem Mitnahmeeffekt, da die staatliche Förderung bereits immens hoch sei und 1.000 Euro bei einer so hohen Investition keinen echten Effekt habe.

Er stellte zudem den Antrag, Pellet- und Hackschnitzelanlagen aus der Förderung herausnehmen. Er sehe die Gefahr, dass sonst die heimischen Wälder leergekauft würden. Martin Solbach (CDU) erwiderte, dass die Forstbetriebe diese Industrie brauchten, um ihr Schadholz zu vermarkten. Der Antrag der SPD wurde mehrheitlich abgelehnt.

Einstimmig wurde hingegen der Beschluss gefasst, Gebäudethermographie privater Hausbesitzer mit je 150 Euro zu bezuschussen. Insgesamt sollen dafür 7.500 Euro im Gemeindehaushalt zur Verfügung stehen.

Artikel teilen: