Feuerwehr Hünsborn bekommt Wunschlösung für neues Gerätehaus
Wehrleiter bewegt Rat zum Umdenken
- Wenden, 22.05.2025
- Politik
- Von Wolfgang Schneider

Wenden. Beim geplanten Neubau des Feuerwehrhauses in Hünsborn herrscht jetzt Klarheit. Das Gebäude soll nicht in der ursprünglichen Planungsvariante ausgeführt werden, sondern in einer optimierten Weise, die den Vorstellungen und Wünschen der Feuerwehr entspricht. Das hat der Gemeinderat am Mittwochabend, 21. Mai, beschlossen.

Nachdem es zwei Tage zuvor im Haupt- und Finanzausschuss noch keine klare Linie gegeben hatte und alle drei zur Rede stehenden Planungsvarianten keine Mehrheit gefunden hatten, sah es im Rat anders aus. Die ursprüngliche Planung (Variante 0) und eine optimierte Version (Variante 1) spielten keine Rolle mehr, sondern alle Fraktionen sprachen sich für die von der Feuerwehr favorisierte Variante 2 aus, die zunächst nur von der CDU befürwortet worden war.



Während für Variante 0 sofort ein Bauantrag gestellt werden könnte und die Kostenberechnung bei 8,04 Millionen Euro liegt, sind bei Variante 2 Umplanungen notwendig, die für eine Zeitverzögerung von etwa sechs Monaten sorgen. Zudem wird der Bau mit geschätzten 8,69 Millionen Euro (plus möglicher Preissteigerung von 435.000 Euro) teurer.

Für den Meinungsumschwung hatte ein Schreiben vom Leiter der Wendener Feuerwehr, Joachim Hochstein, gesorgt, das er tags zuvor an die Fraktionsvorsitzenden geschickt hatte. In seiner E-Mail spart Hochstein nicht mit klaren Worten: „Die Planungsgeschichte war langwierig und nicht immer geradlinig. Trotz mehrfacher Versuche unsererseits, die Überlegungen (zur strategischen Ausrichtung der Feuerwehr, Anm. d. Red.) frühzeitig und konstruktiv in die Planungen einzubringen, scheiterte dies am wiederholten Widerstand einzelner handelnder Personen innerhalb der Bauverwaltung.“
Eine offene fachliche Auseinandersetzung habe es nicht gegeben und die menschliche Zusammenarbeit mit dem damaligen Fachdienstleiter habe nicht funktioniert. Hochstein spricht sich in seiner E-Mail klar für Variante 2 aus, weil sich darin „sowohl die funktionalen Anforderungen als auch die strategische Ausrichtung“ wiederfinde.

Von den Fraktionsvorsitzenden gab es lobende Worte für Hochsteins Offenheit. Dr. Patrick Bredebach (CDU) meinte, die ursprüngliche Variante 0 reiche nicht aus. „Wir müssen den Wehrleuten, die den Kopf für die Allgemeinheit hinhalten, gute Bedingungen bieten.“ Die Kostensteigerung sei zwar schmerzhaft, aber hinnehmbar.
„Wir hatten uns zuvor gegen die teure Variante 2 ausgesprochen, doch die offene, ehrliche und sachlich fundierte Stellungnahme des Wehrleiters hat uns überzeugt“, betonte Thorsten Scheen (UWG). Er kritisierte die Kommunikationsprobleme innerhalb der Verwaltung, die in dem Hochstein-Schreiben offen angesprochen worden seien. Scheen: „Solche Fehler dürfen sich nicht wiederholen.“


Ähnlich sah das Elmar Holterhof (Grüne): „Die interne Kommunikation war grottenschlecht.“ Angesichts der klaren Aussagen des Leiters der Feuerwehr seien die Grünen von Variante 0 abgerückt und nun für Variante 2: „Die Feuerwehr ist uns sehr wertvoll. Deshalb braucht sie das Optimale.“
„Das Schreiben von Joachim Hochstein war der entscheidende Impuls zum Umdenken. Wir favorisieren jetzt auch Variante 2“, sagte Ludger Reuber für die SPD, die zuvor für Variante 1 gewesen war. Hochsteins Schreiben sei informativer und hilfreicher gewesen als die Verwaltungsvorlage, so Reuber.
Bürgermeister Bernd Clemens räumte Kommunikationsmängel ein, die jedoch in den vergangenen zwei Monaten ausgeräumt worden seien. Bernhard Arns (CDU) sprach von einer „nicht nobelpreisverdächtigen Vorgeschichte“ und forderte eine schnelle Entscheidung. Die viel dann auch mit 32 Ja-Stimmen bei zwei Enthaltungen für Variante 2.
