Gerlingen: Kein Autobahnanschluss für Gewerbegebiet

Endgültige Abfuhr


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Das Autobahnkreuz Olpe-Süd bei Gerlingen. von Gemeinde Wenden
Das Autobahnkreuz Olpe-Süd bei Gerlingen. © Gemeinde Wenden

Wenden. „Es wird keinen zusätzlichen Autobahnanschluss für Gerlingen geben.“ Das teilte Bürgermeister Bernd Clemens am Mittwochabend, 17. November, in der Sitzung des Gemeinderates mit. Die Abfuhr durch die Autobahn GmbH sei eindeutig.


Nun müsse alles dafür getan werden, sich auf eine Straße zur Ortskernentlastung zu konzentrieren, machte Clemens deutlich. Die hierzu bevorzugte Trassenführung verläuft über die Biggetalbrücke, durch das Industriegebiet „Auf der Mark“, unterquert die A 45 und führt über „Auf dem Ohl“ auf die Koblenzer Straße/L 512.

Clemens verwies darauf, dass es sich um eine kommunale Straße handele, deren Kosten bei einer Realisierung des interkommunalen Gewerbegebietes „Ruttenberg“ von Wenden, Olpe und Kreuztal gemeinsam getragen würden. Falls das Kooperationsvorhaben „Ruttenberg“ scheitere, müsse die Gemeinde Wenden die Kosten alleine tragen.

Gerlinger Ratsvertreter lehnen Ruttenberg ab

Franz-Josef Henke (CDU) ließ keinen Zweifel daran, dass durch die Ablehnung des Autobahnanschlusses alle im Rat vertretenen Gerlinger das interkommunale Gewerbegebiet Ruttenberg ablehnen werden. Das 70 Hektar große Gewerbegebiet über eine Umgehungsstraße anbinden zu wollen, sei unrealistisch.

Vorschlag der Initiative „Besser leben in Gerlingen“ für eine Verkehrsentlastung des Ortes. von privat
Vorschlag der Initiative „Besser leben in Gerlingen“ für eine Verkehrsentlastung des Ortes. © privat

Elmar Holterhof (Grüne) wollte wissen, in welchem Zeitrahmen die Umgehungsstraße realisiert werden könne. „Im günstigsten Fall kann sie in sechs bis acht Jahren fertig sein“, war die ernüchternde Feststellung des Bürgermeisters. Ratsherr Sven Scharz (SPD) forderte, bei dem Vorhaben „auf die Tube“ zu drücken und nach der Machbarkeitsstudie zügig einen Projekt- und Zeitplan zu erstellen.

Verkehrsanalyse ohne Verbesserungspotential

Die Analyse der Ortsdurchfahrt von Gerlingen, deren Ergebnisse von Joachim Pohnke (SVT Consult) vorgestellt wurden, hatte einige Fehler bei den Intervallen der Ampeln und bei optisch kontrollierten Schaltungen festgestellt. Das Beheben dieser Mängel bringe aber keine spürbare Verbesserung für den Verkehrsfluss. Dieser unterliege durch unverhältnismäßig viele Abbiegemöglichkeiten Störungen, die sich nicht abstellen ließen, lautete das Expertenurteil.

Im ersten Quartal 2022 plant die Verwaltung am Knotenpunkt Ludwig-Erhard-Straße/L 512 (Zufahrt zum Gewerbegebiet Auf der Mark/Amazon) für einen Probezeitraum von einigen Wochen eine Baustellenampel aufzustellen.

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