Große Pläne für neue Wagenbauhalle – wann werden sie Wirklichkeit?
Modernes Vereinsdomizil für Schönauer Karnevalisten
- Wenden, 09.11.2024
- Verschiedenes , Karneval
- Von Lorena Klein
Schönau. An der Wagenbauhalle schlägt das jecke Herz von Schönau und Altenwenden. Nach mehr als 30 Jahren steht für den Karnevalsverein jedoch fest: Es gibt viel Optimierungsbedarf, eine neue Halle muss her. Einen detaillierten Entwurf für das neue Vereinsdomizil gibt es schon – doch die letzte Session an der alten Halle wird es höchstwahrscheinlich noch nicht sein…
Mit ihrer Blechverkleidung und einigen Altersspuren wirkt die Halle auf dem ersten Blick unscheinbar. Doch das Logo mit Narrenkappe und die Beschriftung am Giebel verraten: Hier geht es in der fünften Jahreszeit bunt zu. In der Wagenbauhalle des Karnevalsvereins Schönau-Altenwenden entsteht nicht nur der ein oder andere Wagen für den Rosenmontagszug – auf dem Platz nebenan wird vor allem mehrmals in der Session das Festzelt zum Beben gebracht.
Der Karnevalsverein feierte seine erste Session von 1965 auf 1966. Die Wagenbauhalle steht seit 1990 in Schönau, in unmittelbarer Nähe zu den Nachbarn aus Altenwenden. „Die Halle hatte damals schon ein paar Jahre auf dem Buckel“, erzählt Christian Halbe, Geschäftsführer des Karnevalsvereins. Im Kreuztaler Raum habe sie vorher als Lager für Streusalz gedient, bevor sie in Schönau einen neuen Zweck erhielt. Der war zunächst ausschließlich dem Wagenbau vorbehalten.
„In der Session 2010/11 wurde zum ersten Mal an der Wagenbauhalle gefeiert“, so Halbe. Seither wird sie auch als Umkleide für Garden und Tanzgruppen, Aufenthaltsraum und Toilettenanlage für die Karnevalssitzungen genutzt, die nebenan im großen Festzelt stattfinden.
Mit der Zeit zeigt sich jedoch immer mehr: Räumlich und energetisch gibt es viel Luft nach oben. „Wir wollen und müssen eine neue Wagenbauhalle bauen“, so der Vorsitzende des Karnevalsvereins, Jonas Hees. Die Entwurfszeichnungen sind schon konkret. Mit einer Grundfläche von 13 mal 25 Metern wäre die Halle zwar „kleiner, aber optimierter gebaut“, erklärt Hees.
Größere, moderne sanitäre Anlagen mit behindertengerechten Toiletten seien geplant. Außerdem vier Einfahrten für Fahrzeuge, getrennte Umkleiden, Abstellräume – und ein Obergeschoss mit großem Versammlungs- und trainingsraum auf knapp 160 Quadratmetern, ergänzt Christian Halbe.
Hier sollen die vereinseigenen Garden und Tanzgruppen trainieren können, denn gerade in den Ferien, wenn Schulturnhallen nicht genutzt werden dürfen, gebe es ein großes Raumproblem, so Halbe. Für den Aufenthaltsraum sind auch Küche und Theke sowie eine mobile Trennwand vorgesehen.
Nicht zuletzt sei das geplante neue Gebäude in Holzbauweise auch energetisch nachhaltiger, ergänzt der Geschäftsführer. Die alte Halle soll wiederum weiterverkauft werden, Interessierte können sich dazu beim Verein melden. Die Kosten für die neue Wagenbauhalle liegen bei rund 450.000 Euro.
„Der Plan war es, 2025 nach Aschermittwoch mit dem Bau zu beginnen“, so der Vorsitzende Jonas Hees. Doch daraus wird vorerst nichts. „Fehlende Informationen und Unklarheiten bei der Ausgestaltung des Bauantrags“ ziehen den Prozess derzeit in die Länge, so Geschäftsführer Christian Halbe. Es ist also noch Geduld angesagt. Der Bauantrag ist für den Verein auch Voraussetzung, um sich für weitere Fördertöpfe zu bewerben. Die Gemeinde Wenden hat eine Förderung bereits zugesagt.
Auch eine weitere Frage wird den Karnevalsverein in Zukunft beschäftigen. „Es wird immer schwieriger, Zeltbauer zu finden“, erklärt Christian Halbe. Der Vertrag mit dem aktuellen Zeltbauer laufe in ein paar Jahren aus, danach müsse man von Jahr zu Jahr weiterschauen, erklärt Jonas Hees: „Das ist keine Planungssicherheit für uns.“ Gerade vor dem Hintergrund, dass einige Künstler teilweise zwei bis drei Jahre im Voraus gebucht werden müssen.
Der Karnevalsverein möchte sich deshalb die Option offenhalten, an die geplante neue Wagenbauhalle zum späteren Zeitpunkt auch noch mit einer Feierhalle anzuknüpfen. Doch das hängt maßgeblich von der Verfügbarkeit eines Zelts ab – das schließlich auch seit jeher für den Karneval in Schönau steht. „Das Zelt ist mit ein Grund, warum viele immer wieder gerne nach Schönau kommen“, so Christian Halbe. Diese besondere Atmosphäre wollen die Karnevalisten so schnell nicht ersetzen.
Wer wird neuer Prinz in Schönau?
Zum Auftakt der Session wird an der Wagenbauhalle wieder kräftig gefeiert und ein neues Prinzenpaar gekürt. Die große Prinzenproklamation steigt am Samstag, 16. November, ab 19.11 Uhr im Festzelt. Tischreservierungen sind nicht mehr möglich, aber es gibt noch Karten an der Abendkasse. Einlass ist ab 17 Uhr.
Neben den heimischen Akteuren gehören unter anderem die bekannte kölsche Musikgruppe „Funky Marys“ („D.A.N.Z.E“, „En Woch lang wach“) und die Tanzgruppe „Kölsch Hennes’chen“ zum Programm. Die Girkhausener Straße ist von 17 bis 1.30 Uhr vom Abzweig Alfes bis Altenwenden gesperrt.
Am Montag, 11. November, starten die Schönauer Jecken im Gasthof Wurm „Bützers“ ab 11.11 Uhr in die Session. Alle Karnevalsfreunde sind eingeladen.