Hallenbad-Neubau: „Jeder Wendsche sollte mitentscheiden können“
Leserbrief zu gefordertem Bürgerentscheid
- Wenden, 29.10.2024
- Politik

Wenden. Wegen abzusehender Kostensteigerungen beim geplanten Neubau des Hallenbads in Wenden fordert die CDU-Ratsfraktion einen Bürgerentscheid. Auch Hermann Langenbach aus Wenden ist der Meinung, dass die Einwohner der Gemeinde Wenden mitbestimmen sollen, ob das Projekt fortgesetzt wird. Dazu schreibt er:

„Der Wendener Rat diskutiert darüber, ob ein neues Hallenbad gebaut werden soll. Keine einfach zu entscheidende Frage. Sollte man zumindest meinen. Denn der Neubau wird Geld kosten. Wieviel, kann man grob kalkulieren.
Doch wie belastbar solche Berechnungen sind, dafür lohnt sich ein Blick auf Stuttgart 21, die Elbphilharmonie oder (wem das zu groß gedacht ist) die Stadthallen-Sanierung in Olpe vor mehr als zwei Jahrzehnten. Das Geld für ein Hallenbad in Wenden wird jedenfalls aus der Rücklage zu nehmen sein oder durch einen Kredit beigebracht werden müssen.

Im einen wie im anderen Fall dürfte aber klar sein: Geld, das für ein Spaßbad ausgegeben wird, fehlt für Schulen, Kindergärten oder unsere Vereine.
Dass es fehlen wird, dürfte dabei sicher sein. Denn die Herausforderungen, vor denen die Kommunen stehen, werden größer. Die Wirtschaft in Deutschland lahmt, die Steuereinnahmen werden zurückgehen, die Unterbringung und Integration von Flüchtlingen wird Städte und Gemeinden auch in den kommenden Jahren massiv belasten – und auch die Herausforderungen im Bereich Umweltschutz lassen sich nicht aus der Portokasse finanzieren.

Wie gesagt: So ein Hallenbad-Neubau ist keine einfach zu entscheidende Frage. Zumindest dann nicht, wenn man nüchtern auf die Wirklichkeit blickt. Und weil die Folgen einer solchen Entscheidung so gravierend sind, sollte sie auch nicht in kleiner Runde getroffen werden. In dieser Sache sollte jeder Wendsche mitentscheiden können.

Die CDU in Wenden macht es deshalb richtig: Sie fordert genau das ein! Sie nimmt den Bürger ernst. Weil es am Ende genau dieser Bürger ist, der die Rechnung zahlen muss. Bleibt zu hoffen, dass nicht nur die CDU diese Weitsicht hat. Für Sozialdemokraten und Grüne sollte so eine Bürgerentscheidung jedenfalls eine Selbstverständlichkeit sein: Sie fordern ja regelmäßig mehr so genannte „Basisdemokratie“. An diesem Punkt wäre sie jedenfalls sinnvoll und angemessen.“

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