Kinder und Jugendliche bauen bunten „Wegweiser“ für Frieden und Freiheit

Wenden. Zehn Jahre Kinder-Kunst-Woche, zehn Gebote und ein Zeichen für Freiheit und Frieden: Zum runden Geburtstag des kreativen Sommerprojekts am evangelischen Gemeindezentrum in Wenden haben sich 50 Kinder und Jugendliche mit ihren Betreuerinnen und Betreuern wieder mächtig ins Zeug gelegt. Das bunte Ergebnis sind sechs gerahmte Mosaik-Bilder in Regenbogenfarben – zusammengesetzt bilden sie ein großes Kreuz.

In den Sommerferien wird das evangelische Gemeindezentrum in Wenden zum großen Kunstatelier. In der zweiten Ferienwoche von Montag bis Freitag, 15. bis 19. Juli, wurde wieder fünf Tage gebastelt, gewerkelt und gelacht.

Diesmal auf der To-Do-Liste: sechs Rahmen aus Holz bauen, 20 Kilogramm bunte Glasmosaiksteine sortieren und diese im Verlauf der Regenbogenfarben einzeln auf den Bildern drapieren und ankleben. Schwarze Fugenmasse schließt die Lücken, danach gilt es, die bunten Steine wieder frei zu putzen und zu polieren. Lack drüber, fertig!

Am Freitagvormittag sehen die 50 Kinder und Jugendlichen im Alter von 7 bis 14 Jahren und ihre Betreuer zum ersten Mal das Gesamtergebnis ihrer Arbeit. Sie positionieren die sechs bunten Mosaike in Holzrahmen so, dass sie ein 2,50 Meter hohes Kreuz ergeben.

Das Kunstwerk werde bald im Treppenhaus des Olper Gemeindehauses aufgehangen, erklärt Lisa Lendzian, Jugendreferentin der Evangelischen Kirchengemeinde Olpe. Denn im Wendener Gemeindezentrum ist nach zehn Jahren Kinder-Kunst-Woche der Raum begrenzt. Lisa Lendzian ist schon von Anfang an dabei: „Über die Jahre sind wir wie eine große Familie geworden!“

Anlässlich des zehnjährigen Bestehens standen in dieser Kinder-Kunst-Woche die zehn Gebote im Mittelpunkt. Und wie sie ein „Wegweiser zum Leben“ und somit für Freiheit und Menschenrechte sein können, erklärt Lisa Lendzian das Motto. Dazu hätten die Kinder und Jugendlichen ihre ganz eigenen zehn Gebote erarbeitet und nach Wichtigkeit sortiert.

„Die Hunderegeln einzuhalten“ und Verantwortung zu übernehmen für Mensch und Tier sei den Kindern mit Blick auf Begleithund Maja ein besonderes Anliegen gewesen, lächelt Lisa Lendzian. Aber auch die eigenen Eltern hätten ganz oben gestanden.

Daneben waren Spiel und Spaß, biblische Geschichten, kleinere Bastelaktionen und ein Selbstverteidigungskurs mit Daniel Schneider, Trainer für Gewaltprävention, Teil des Wochenprogramms – und dazwischen ist das große Kunstprojekt rund um das Kreuz als symbolischer „Wegweiser zum Leben“ immer mehr gewachsen. Den Abschluss bildet am Sonntag, 21. Juli, ein Gottesdienst.

„Uns ist es ein Anliegen, dass Kinder und Jugendliche ihre eigene Kirche gestalten“, betont Lisa Lendzian. Schließlich habe auch das etwas mit Freiheit zu tun.

Zahlreiche Kunstwerke und Projekte konnten in zehn Jahren schon verwirklicht werden. Schwer zu sagen, welches das beste war, findet Marie (22), die ebenfalls zum zehnten Mal mitmacht – „doch am coolsten fand ich das Schiff, die Feuerstelle – und jetzt unser Mosaik!“ Zustimmendes Nicken von Béla (11). Auch ihm gefällt das kreative Arbeiten – „und dass man dabei neue Freunde findet.“

Die kreativen Einfälle werden auch in Zukunft nicht ausgehen. So habe man schon die alte Garage im Blick, die sich sicher – passend zum benachbarten Holzschiff und zur Geschichte „Jona und der Wal“ – zu einem großen Wal umgestalten ließe, verrät Lisa Lendzian. Und auch so gibt es noch viele Ideen für viele Kinder-Kunst-Wochen.