Kirmes-Pläne, eine Wendsch-Platt-App und Abschiedsworte
Aktuelles aus dem Gemeinderat
- Wenden, 27.06.2024
- Politik
- Von Lorena Klein

Wenden. Schutz vor Hochwasser und giftigen Pflanzen, kostenlose Busse und ein Cannabis-Verbot für die Kirmes oder ein digitales Wörterbuch für die Wendsche Mundart – die umfassende Tagesordnung des Wendener Gemeinderats hatte es am Mittwochabend, 26. Juni, in sich. Zum Schluss gab es einen emotionalen Abschied.

Zum Schutz vor Hochwasser- und Starkregenereignissen plant die Gemeinde Wenden mehrere Schritte, darunter eine Gefährdungsanalyse und eine Arbeitsgruppe. Auch ein Hilfsfonds in Höhe von 10.000 Euro für die Geschädigten des Hochwassers im Mai soll eingerichtet werden. Beides genehmigte der Rat einstimmig.

Ebenfalls grünes Licht gab der Gemeinderat einstimmig für die Pläne zur Bekämpfung des giftigen Riesen-Bärenklaus. „Die Gemeinde wird auf ihren eigenen Flächen grundsätzlich dagegen vorgehen“, so Johannes Eichert (CDU), Vorsitzender des Umweltausschusses.

Brennpunkt ist eine Fläche hinter Huppen, die an den Oberbergischen Kreis grenzt. Nur in Zusammenarbeit kann der Bewuchs nachhaltig gestoppt werden. Den neusten Stand gibt es in der nächsten Sitzung des Umweltausschusses im Dezember.
Für die anstehende Wendener Kirmes hat der Rat zwei Beschlüsse gefasst: Der Sonderlinienverkehr wird Besucher erstmals kostenlos zum bunten Treiben nach Wenden bringen (einstimmig). Das soll den Verkehr und die Parksituation entspannen. Ob sich das Angebot bewährt und vielleicht sogar „Park & Ride“ eine Option für die Zukunft wäre, will die Gemeinde im Nachgang auswerten.

Der Cannabis-Konsum ist auf der Kirmes komplett untersagt (drei Enthaltungen). Das Verbot werde von den Ordnungskräften kontrolliert, so Bastian Dröge. Eine „Jagd nach Cannabissündern“ werde aber nicht stattfinden.

Einer originellen Idee, die einen Beitrag zum Erhalt der Wendschen Mundart leisten soll, bereitete der Rat ebenfalls den Weg (eine Enthaltung): Eine „mobile WendschPlatt-Wörterbuch-App“ soll entwickelt werden. Sie „wäre ein Geschenk für das gesamte Wendsche“, hob Christian Stock (CDU) hervor.
Auf seinen Vorschlag hin wird die Gemeinde in Kontakt mit einem Professor der Fachhochschule Südwestfalen in Iserlohn treten, der eine solche App eventuell mit einer Künstlichen Intelligenz (KI) verbinden könnte. Die App-Entwicklung kostet 17.400 Euro – deshalb will sich die Gemeinde nach Fördermitteln umschauen.
„Die acht Jahre waren geprägt von rastloser Tätigkeit.”
Für Markus Hohmann, Fachbereichsleiter Bauen und Stadtentwicklung, war es an diesem Abend seine letzte Gemeinderatssitzung. Seit Juni 2016 war er in der Wendener Gemeindeverwaltung in diesem Amt tätig, seit 2017 als allgemeiner Vertreter des Bürgermeisters. Zum 1. Juli verlässt Markus Hohmann die Gemeinde Wenden und tritt bei der Hansestadt Attendorn die Nachfolge des Baudezernenten Markus Graumann an.

„Wir verlieren einen guten Kollegen und wertvollen Mitarbeiter“, hob Bürgermeister Bernd Clemens hervor. „Die acht Jahre waren geprägt von rastloser Tätigkeit.“ In dieser Zeit habe Hohmann viele Herausforderungen bewältigt und Erfolge mitgeprägt. Als Meilensteine nannte Clemens unter anderem den Flächennutzungsplan der Gemeinde Wenden und die Konzeptvergabe des ehemaligen Balcke-Dürr-Geländes.
Mit „großem Sach- und Fachverstand“, viel Fingerspitzengefühl und Motivation habe Markus Hohmann sein Amt ausgeübt, so Clemens. Zum neuen allgemeinen Vertreter des Bürgermeisters bestellte der Rat Bastian Dröge (Fachbereichsleiter Zentrale Dienste).


