Mit Wind in den Segeln ins Abenteuer: Annika und Eric einmal um die Welt

Leben auf dem Segelboot


  • Wenden, 19.05.2023
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  • Von Lorena Klein
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Annika Stahl und Eric Zeppenfeld (beide 26) haben Großes vor: Mit ihrem Segelboot „Karl“ möchten sie die Welt umsegeln. von privat
Annika Stahl und Eric Zeppenfeld (beide 26) haben Großes vor: Mit ihrem Segelboot „Karl“ möchten sie die Welt umsegeln. © privat

Wenden/Griechenland. Ihr Vorgarten ist das Meer, ihre Nachbarschaft ständig wechselnd. Seit rund zwei Monaten sind Annika Stahl aus Altenhof und Eric Zeppenfeld aus Schönau auf einem Boot zu Hause. Das junge Paar hat alles stehen und liegen gelassen und macht eine Weltumsegelung. Momentan treiben sie entlang der Küste der griechischen Insel Kefalonia.


Grenzenlose Freiheit erleben und die Welt entdecken – diese Idee nahm für Annika und Eric vor rund anderthalb Jahren Form an, wurde zum Entschluss. Zwischen ihrem derzeitigen Stadtleben in Mainz und ihrer Heimat im Sauerland entschieden sie sich für die weite Welt.

Auch von zu Hause erfahren die Abenteurer Unterstützung. Natürlich sei die erste Reaktion auch besorgt gewesen, doch im zweiten Moment habe der Gedanke „Wenn nicht jetzt, wann dann?“ überwogen. Denn wann finde sich schon ein besserer Zeitpunkt? Sie sind jung, beide 26.

Ein Leben auf See

Sie kündigen ihre Jobs und ihre Wohnung. Tauschen das, was vielen Sicherheit und Struktur gibt, in Athen gegen ein Segelboot und taufen es Karl. Ihr neuer Gefährte und ihr neues Zuhause. Nach einigen Reparaturen und Ausbesserungen am Boot geht es Anfang April raus aufs Meer.

„Das Losfahren war schon besonders“, erinnert sich Annika. „Man verlässt den Hafen, der auch das Ziel sein soll. Wenn wir die Welt umsegeln möchten, werden wir diese Linie wieder kreuzen.“

Annika Stahl und Eric Zeppenfeld (beide 26) haben Großes vor: Mit ihrem Segelboot „Karl“ möchten sie die Welt umsegeln. von privat
Annika Stahl und Eric Zeppenfeld (beide 26) haben Großes vor: Mit ihrem Segelboot „Karl“ möchten sie die Welt umsegeln. © privat

Es ist nicht das erste Mal, dass sich die beiden auf große Reise begeben. Sie seien im Camper-Van unterwegs in Südeuropa gewesen, erklärt Annika, und Eric habe nach seiner Zeit bei der Bundeswehr auch schon einmal auf einem Segelboot gelebt. Doch eine solch große Segeltour sei für beide etwas Neues.

Annika und Eric haben sich lang und intensiv auf dieses Abenteuer vorbereitet, das sie von ihrem kompletten Ersparten finanzieren möchten. Als zusätzliche Einnahmequelle gibt Annika, die gelernte Physiotherapeutin ist, Online-Yogakurse vom Boot aus.

Eine Reise ins Unbekannte

„Man hat sein Haus ständig dabei und kann die Welt bereisen“, erklärt Annika die Vorzüge des Lebens an Bord. „Das Schönste ist das Gefühl von Unabhängigkeit und Freiheit und die Natur. Wir sehen Orte, wo kaum jemand hinkommt.“ Ihre Reise verfolgen auch viele Menschen auf Instagram und YouTube, wo sie ihre Erlebnisse unter dem Namen „Karl Ocean“ dokumentieren.

Doch auch einige Herausforderungen gehören dazu. Zum Beispiel das Boot technisch in Stand zu halten und einen neuen Alltag – an Seetagen auf engstem Raum – zu gestalten. Und letztendlich ist auch das Wetter nicht beeinflussbar.

Annika Stahl und Eric Zeppenfeld (beide 26) haben Großes vor: Mit ihrem Segelboot „Karl“ möchten sie die Welt umsegeln. von privat
Annika Stahl und Eric Zeppenfeld (beide 26) haben Großes vor: Mit ihrem Segelboot „Karl“ möchten sie die Welt umsegeln. © privat

Ihr Ziel ist es, einmal den Globus zu umsegeln. Doch in welchem Zeitfenster, möchten sich die beiden zunächst offen lassen. „Wir haben gemerkt, das vieles nicht planbar ist. Wir sind der Natur und anderen Faktoren ausgesetzt.“ Sie möchten an manchen Orten mal länger, mal kürzer verweilen, die Reise einfach auf sich zukommen lassen. Mehrere Jahre planen sie dafür ein.

Ein sicherer Heimathafen

Vom Ionischen Meer möchten sie nach Westen durchs Mittelmeer segeln, immer weiter in Richtung Ozean. Ein großer Schritt, der viel weiterer Planung bedarf.

Bevor sie mit Sizilien ihr nächstes größeres Ziel ansteuern, geht es bald noch einmal für eine Woche zurück ins Sauerland. Das sei vielleicht der letzte Heimatbesuch in diesem Jahr, so Annika. „Das bleibt auch immer unser Heimathafen. Dort haben wir ein sicheres Umfeld, in das wir jederzeit zurückkehren können. Das ist ein großes Privileg.“


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