Nachricht aus Berlin: Glasfaserausbau in Wenden soll im Juni weitergehen
Nach Beschwerde von Reinhard Schönauer
- Wenden, 02.06.2025
- Verschiedenes , Politik
- Von Wolfgang Schneider

Wenden. Unter der Überschrift „Zukunft verlegt – Anschluss vergessen“ hat LokalPlus am 23. Mai über den Fall von Reinhard Schönauer berichtet, dem der stockende Glasfaserausbau in der Gemeinde Wenden schwer im Magen liegt. Nach langem Stillstand kommt jetzt offenbar Bewegung in die Sache.

Der streitbare Hünsborner hatte vor vier Jahren einen Glasfaseranschluss beantragt. Der Ausbau begann auch, endete aber mit der Insolvenz des von der Deutschen Glasfaser beauftragten Subunternehmens Soli im Mai 2024 abrupt. Zwar liegen die orangefarbenen Kabel an den Hauswänden, doch es geht nicht weiter – zum Leidwesen vieler Haushalte, die auf einen schnellen Glasfaseranschluss warten.



Schönauer wollte das nicht so einfach hinnehmen und wandte sich ganz nach oben – an die Bundesnetzagentur und an das neue Bundesministerium für Digitales und Staatsmodernisierung (LokalPlus berichtete). Seine Forderung: „Es darf nicht sein, dass ein gesamtes Gemeindeprojekt an einem insolventen Subunternehmer scheitert. Diese Praxis stellt die Glaubwürdigkeit der bundesweiten Glasfaserstrategie infrage. Ich fordere klare politische, technische und juristische Konsequenzen – und konkrete Lösungen vor Ort.“

Aus Berlin hat der 61-Jährige am Montag, 2. Juni, Antwort bekommen, die ihn und viele andere Wendener Haushalte hoffen lassen kann. In der E-Mail aus dem Bundesverkehrsministerium, das sich für das noch im Aufbau befindliche Bundesministerium für Digitales und Staatsmodernisierung der Sache angenommen hat, heißt es:

„Wir haben mit Unterstützung des Gigabitbüros des Bundes Rücksprache mit der Breitbandverantwortlichen des Kreises Olpe gehalten und in Erfahrung gebracht, dass im Rahmen des Glasfaserausbaus in Wenden neue Partner für den Ausbau gefunden wurden, so dass der Tiefbau wiederaufgenommen werden und das Ausbauprojekt, in das Ihre Adresse eingeschlossen ist, abgeschlossen werden kann. Im Juni wird dies durch die zuständige Behörde des Kreises offiziell und im Detail veröffentlicht.“
Für Reinhard Schönauer, der beruflich auf schnelles Internet angewiesen ist, zeigt die Antwort, dass sein Vorgehen, die „große Politik“ einzuschalten, richtig war: „Ich wende mich nur noch nach ganz oben. Ich habe keine Zeit und Lust, Debatten auf unterer politischer Ebene zu führen. Eine Antwort bzw. Bestätigung der Kenntnisnahme ist das Mindeste, was ich auf meine Schreiben erwarte. Die habe ich aus Berlin bekommen, aber nicht vom Bürgermeister und vom Landrat.“
Wendens Bürgermeister Bernd Clemens will das so nicht stehenlassen. Schönauer habe ihn und andere Adressaten der E-Mail in CC gesetzt. Das bedeute üblicherweise, dass man die E-Mail zur Kenntnisnahme bekomme, aber keine direkte Reaktion erwartet werde. Gleichwohl, so der Bürgermeister, habe er Reinhard Schönauer am 27. Mai kontaktiert und ihm ein persönliches Gespräch angeboten. Dieses habe es bisher nicht gegeben, da Schönauer in Urlaub sei.

