Ruttenberg-Pläne - Sind die Wendener leichter mit Geld zu ködern?

Kommt Gewerbegebiet doch noch?


Symbolfotos Leserbrief von Grafik: Sophia Poggel
Symbolfotos Leserbrief © Grafik: Sophia Poggel

Gerlingen/Saßmicke. Der Gemeinderat Wenden diskutiert am Mittwochabend, 9. November, darüber, ob die im Juni zu den Akten gelegten Planungen für das Gewerbegebiet Ruttenberg in Gerlingen doch wieder in abgespeckter Form aufgenommen werden. Das veranlasst die Saßmicker Ortsvorsteherin Sandra Kurz-Schneider zu einem Leserbrief.


„Die Bestrebungen von IHK-Geschäftsführer Klaus Gräbener, doch wieder das Industriegebiet Ruttenberg per Ratsbeschluss aufleben zu lassen, sind im Zusammenhang mit seiner Funktion bei der IHK mehr als nachvollziehbar. Jedoch möchte ich Herrn Gräbener bitten, für die Einwohner von Gerlingen, Saßmicke und Hillmicke sein Augenmerk auf das „Kölsche Heck“ zu richten.

Kölsches Heck direkt an der HTS

Mir stellt sich die Frage: „Wieso greift man den Ruttenberg wieder auf?“ Sind die Wendener leichter mit einem Nachteilsausgleich für die Region wegen der gesperrten A 45 zu ködern als die Olper oder Kreuztaler? Das Geld ist schließlich für alle Firmen in der Region abrufbar.

Sind die Wendener etwa geldgieriger, weil sie das Gemeindesäckel stets gefüllt sehen wollen und sich um das Wohl ihrer Gemeinde mehr sorgen als andere? Wieso versucht man nicht, Olpe intensiver von einer Umsetzung für das „Kölsche Heck“ zu überzeugen, wo ein Anschluss an die HTS in direkter Nähe und dieses Gebiet vorteilhafter ist?

Eile kann ich nicht verstehen

Anders herum haben wir gelernt, dass mindestens 10 bis 15 Jahre ins Land ziehen, bis ein Industriegebiet verwirklicht werden kann und die ersten Firmen gebaut haben. Da wird die Rahmede-Talbrücke wohl schneller fertig sein. Die Eile, hier schnell einen Ratsbeschluss für den Ruttenberg herbeizuführen, kann ich deshalb nicht verstehen.

In der Beschlussvorlage der Gemeinde Wenden spricht man von einer maximalen Größe von 35 Hektar netto. Jeder, der seine Gehaltsabrechnung anschaut, weiß, dass brutto zu netto ein großer Unterschied ist. Also müssen wir von einer weitaus größeren Fläche für das Industriegebiet ausgehen als uns suggeriert wird. Somit ist die alte Größe von 70 ha oder mehr schnell wieder Thema.

Zusätzlicher Flächenfraß

Man darf nicht nur die Grundstücksflächen der Firmen sehen, sondern hier im speziellen den zusätzlichen Flächenfraß für den Autobahnanschluss mit neuen Versiegelungen, die Verkehrsflächen, Entwässerungsmulden und Gräben, öffentliche Grünflächen und Flächen für Versorgungseinrichtungen. Somit wird die benötigte Fläche um ein Vielfaches größer, zerstört für uns hier unwiderruflich ein weiteres Stück Heimat und Naherholung.“

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