Sanierung statt Neubau? – „Über kostengünstigste Variante nachdenken“
Leserbrief zum Hallenbad Wenden
- Wenden, 01.11.2024
- Politik
Wenden. Zum geplanten Schwimmbad-Neubau in Wenden und einem möglichen Bürgerentscheid äußert auch Gregor du Moulin aus Wenden seine Meinung. Er schreibt:
„Schwimmen und spielerische Wasseraktivitäten sind nicht nur beliebter Zeitvertreib. Schwimmen zu erlernen kann (das eigene) Leben retten und auch aus gesundheitlichen Gründen geboten sein. Kurzum: Schwimmen muss jeder Mensch können. Aus diesem Grund sind regional vorhandene Schwimmbäder ebenso notwendig und sinnvoll wie die dazugehörige frühkindliche Schwimmerziehung durch Eltern.
Das „politische Wenden“ entschied sich in der Vergangenheit dazu, einen Schwimmbadneubau einer ebenfalls möglichen Sanierung der bisherigen Halle vorzuziehen. Dies war seinerzeit haushaltspolitisch nicht gänzlich verwerflich, hatte man doch eine finanzielle Kostenobergrenze von rund 12,1 Millionen Euro festgelegt.
Laut aktueller, öffentlich zugänglicher Sitzungsvorlage liegen die aktuellen Gesamtkosten jedoch schon bei 13,1 Millionen Euro, mithin deutlich darüber. Wie wir aus der Vergangenheit wissen, werden Investitionen am Ende häufig teurer als ursprünglich geplant. Es ist daher damit zu rechnen, dass wir bei dieser Größenordnung anschließend sicherlich bei 15 Millionen Euro landen werden.
Es stellt sich für die Ratsvertreter dringlich die Frage, ob man an dem geplanten Neubau festhält, seine selbstgefassten Vorsätze über Bord wirft und sich dem Vorwurf aussetzt, mit öffentlichen Mitteln in klammen Zeiten eher „großzügig“ umzugehen. Oder ob man nicht lieber doch nochmal die Alternative der Sanierung prüft, was sicherlich deutlich günstiger wäre. Das eingesparte Geld wäre zum Beispiel für notwendige Schulsanierungen und Feuerwehrgerätehäuser (beides Pflichtausgaben, welche ebenfalls kommen) einzusetzen.
Die Gemeinde wird aktuell stark zu Ader gelassen aufgrund steigender Kreisumlage, Ausgaben für die Flüchtlingsunterbringung, Straßensanierungen und Ähnliches. Dies bedeutet, dass an anderen Stellen zwingend eingespart werden muss.
Nicht zu vergessen ist auch folgender Aspekt: Schon jetzt kann das bisherige Schwimmbad nach meiner Kenntnis nicht regelmäßig öffnen, da schlicht kein entsprechend qualifiziertes Bademeisterpersonal vorhanden ist. Gerade aber ein neues, teures Bad müsste im Grunde permanent offen haben, um die prognostizierten 0,9 Millionen Euro laufenden Kosten auch noch abzudecken.
Nicht, dass ich falsch verstanden werde: Es geht mir nicht darum, kein Schwimmbad mehr zu haben, sondern vielmehr darum, noch einmal über die kostengünstigste Variante nachzudenken. Ein angedachter Bürgerentscheid – denn es geht um unser aller Geld – ist daher ein sinnvolles Mittel, die Meinung der Bürgerschaft zu hören. Egal wie die Entscheidung dann ausfällt, sie würde bei Umsetzung von der Mehrheit getragen und hätte damit die demokratisch bestmögliche Legitimation.“
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