Schwimmen in Wenden: Kürzere Öffnungszeiten, Vereine und Schulen im Fokus
Wie soll das neue Bad betrieben werden?
- Wenden, 27.06.2024
- Politik
- Von Lorena Klein

Wenden. Schwimmen gehen und lernen ist in der Gemeinde Wenden momentan nur eingeschränkt möglich. Neben der Planung eines neuen Hallenbades hat sich der Gemeinderat am Mittwochabend, 26. Juni, mit der Situation in den bestehenden Schwimmbädern in Wenden und Gerlingen beschäftigt.

Es ist eines der größten Bauprojekte, das sich die Gemeinde Wenden für die Zukunft vorgenommen hat: Neben der Gesamtschule Wenden soll ein neues Hallenbad entstehen. Viel Wirbel um die Priorisierung des Projekts hat es bereits gegeben (LokalPlus berichtete mehrfach), nun geht es Schritt für Schritt weiter.
So läuft derzeit die Suche nach einem Generalunternehmer für den Bau. Als Ziel hat sich die Gemeinde Wenden gesetzt, das neue Hallenbad Ende 2026/Anfang 2027 zu eröffnen. Wie und von wem es dann betrieben wird, ist noch offen. Von der Gemeinde selbst? Oder von einem externen Unternehmen? Beide Varianten soll die Verwaltung nun in einem Nutzungs- und Betreiberkonzept darstellen.

Das bestehende „alte“ Hallenbad neben der Wendener Grundschule betreibt die Gemeinde. Dort geht es bis auf Weiteres mit eingeschränkten öffentlichen Badezeiten weiter: donnerstags und freitags von jeweils 15 bis 20 Uhr sowie sonntags von 10 bis 12 Uhr. An allen anderen Tagen ist das Bad geschlossen.
Dafür gibt es mehrere Gründe. Der Bademeister, der dort gleichzeitig als Schwimmlehrer im Einsatz war, ist seit mehreren Monaten erkrankt. Dass er seine Tätigkeit vor seinem Ruhestand noch einmal aufnehmen wird, ist unsicher. Deswegen werden momentan keine öffentlichen Schwimmkurse angeboten. Vertreten wird der Bademeister unter anderem von der DLRG und dem Hausmeister der Grundschule. Das ist aber keine Dauerlösung.

Auch die Schließung des Gerlinger Schwimmbeckens hat Auswirkungen auf die Öffnungszeiten in Wenden. In Gerlingen wurde der Betrieb vor einigen Monaten eingestellt – die defekte Filteranlage muss dringend ausgetauscht werden. Dafür fallen Mehrkosten in Höhe von 135.000 Euro an.

Ein dritter Grund: der Kosten-Nutzen-Faktor. Auch während regulärer Öffnungszeiten seien die Einnahmen nicht mehr an das Niveau vor der Corona-Pandemie herangekommen, erläuterte Bastian Dröge, Fachbereichsleiter Zentrale Dienste, in der Ratssitzung. Die hauptsächlichen Personalkosten verursache der öffentliche Bäderbetrieb.


Dass die öffentlichen Badezeiten in Wenden wieder erweitert werden, ist laut Sitzungsvorlage nicht zu erwarten. Bis das alte Schwimmbad schließt und das neue eröffnet wird, sollen der Schul- und Vereinssport sowie der Schwimmunterricht im Kindesalter, nach Möglichkeit mit neuen Kursangeboten, im Vordergrund stehen.

Bei einer Enthaltung wurden die Pläne für das alte und neue Hallenbad in Wenden vom Gemeinderat abgesegnet. Einstimmig genehmigten die Ratsmitglieder die neue Filteranlage für das Gerlinger Schwimmbecken.
