Über Zukunftsfragen, die Wendener „Ampel“ und einen „historischen Kraftakt“

Rat Wenden verabschiedet Haushaltsplan 2025


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Das Rathaus der Gemeinde Wenden. von Nils Dinkel
Das Rathaus der Gemeinde Wenden. © Nils Dinkel

Wenden. Einstimmig hat der Wendener Gemeinderat am Mittwochabend, 11. Dezember, den Haushaltsplan für das Jahr 2025 verabschiedet. In ihren Haushaltsreden hoben die Fraktionsvorsitzenden hervor, worauf es ihnen in der Zukunft ankommt, und stellten einige Anträge.


Sowohl die CDU als auch die restlichen Fraktionen sparten nicht mit gegenseitiger Kritik. Immer wieder hatte es zwischen der Mehrheit aus SPD, UWG und Grünen sowie der CDU-Fraktion hinter Bürgermeister Bernd Clemens in Vergangenheit Spannungen und Uneinigkeiten gegeben, gerade beim Thema Hallenbad-Neubau.

Somit sorgte der von der CDU eingebrachte Begriff der Wendener „Ampel“ erneut für Diskussion. Als diese sehen sich SPD, UWG und Grüne aber nicht. „Es gab und gibt keine solche Konstellation in Wenden“, so Fraktionsvorsitzender Thorsten Scheen.

Mehr als 70 Millionen Euro fließen zukünftig in Großprojekte

Neben den Vorhaben rund um Feuerwehrgerätehäuser und Schulen und der Schaffung von Wohnraum hob CDU-Fraktionsvorsitzender Dr. Patrick Bredebach auch Gewerbegebiete als „Kernaufgaben“ aus Sicht der CDU hervor.

Letzteres griff auch Ludger Reuber, Fraktionsvorsitzender der SPD, in Bezug auf das ehemalige Balcke-Dürr-Gelände auf, wo die Umsetzung des Projekts „Zukunftsquartier Rothemühle“ nur schleppend vorangeht. „Wann werden endlich auf dem Gelände die versprochenen Arbeits- und Ausbildungsplätze geschaffen?“, fragte Reuber.

Die Entscheidung, dass es aktuell und in den kommenden Jahren keine Steuererhöhungen geben wird, beleuchtete der Fraktionsvorsitzende der Grünen, Elmar Holterhof, kritisch. Denn auf der anderen Seite steige so die Pro-Kopf-Verschuldung der Bürger.

Endlich starte nun die Umsetzung großer Projekte, betonte Holterhof. „Es sollen in den nächsten vier Jahren mehr als 70 Millionen Euro investiert werden. Das ist für die Gemeinde Wenden ein historischer Kraftakt.“

Hochwasserschutz als Priorität

Bevor der Haushaltsplan einstimmig abgesegnet wurde, genehmigte der Gemeinderat einige Anträge der Fraktionen. So sollen auf Wunsch der CDU Maßnahmen, die im Arbeitskreis für Hochwasserschutz entwickelt werden, mit hoher Priorität in die Wege geleitet werden. Auch der Antrag der Grünen soll einen Beitrag gegen Überschwemmungen leisten: Der Rat stimmte dem Vorschlag zu, ein Förderprogramm zur Flächenentsiegelung zu entwickeln.

Außerdem werden im Haushalt auf Antrag der CDU-Fraktion 100.000 Euro für das Pfarrheim in Elben eingeplant, das der örtliche Dorfgemeinschaftsverein kaufen und weiterhin als Dorftreffpunkt unterhalten will. Auf Vorschlag der SPD-Fraktion soll in Zusammenarbeit mit der ZWS geprüft werden, ob im Gewerbegebiet „Auf der Mark“ in Gerlingen eine Bushaltestelle entstehen könnte.

Wasserversorgung und Kirmes-Shuttles auf der Tagesordnung:

Neben der Haushaltsdebatte standen im Gemeinderat auch weitere Themen und Beschlüsse auf der Tagesordnung:

  • So beschlossen die Ratsmitglieder die Gründung der „Wasserversorgungsgesellschaft Wenden“ als Tochtergesellschaft der Gemeinde Wenden. Hintergrund ist die Auflösung des Wasserbeschaffungsverbandes in Hillmicke. So soll der Ort in Zukunft über die Gemeinde mit Wasser versorgt werden.
  • Für Kirmes-Besucher soll es auch 2025 die Möglichkeit geben, mit dem Sonderlinienverkehr aus den umliegenden Ortschaften kostenlos zum Kirmesgelände zu gelangen. Der Rat beschloss bei einer Enthaltung, das Angebot im kommenden Jahr fortzuführen. Aus Richtung Olpe soll der erste Shuttle am Samstag eine Stunde früher fahren, nachts endet der Betrieb auf dieser Route dafür auch eher. Die Nachfrage war auf dieser Linie besonders hoch, sodass am Samstagnachmittag nicht alle wartenden Fahrgäste sofort mitfahren konnten.
  • Auch die neuen Abfallgebühren beschloss der Rat einstimmig.
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