Die Zahl der Bedürftigen für Lebensmittel ist stetig gestiegen

25 Jahre Attendorner Tafel


  • Attendorn, 23.02.2024
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Wolfgang Dröpper (vorne links) bedankte sich im Lebensfroh-Begegnungszentrum symbolisch mit bunten Rosen bei den Mitarbeitern der Attendorner Tafel für ihr Engagement während der Corona-Pandemie. Sylvelin Karsunky nahm die Blumen stellvertretend für das Tafelteam entgegen. von Archivfoto: Guido Raith
Wolfgang Dröpper (vorne links) bedankte sich im Lebensfroh-Begegnungszentrum symbolisch mit bunten Rosen bei den Mitarbeitern der Attendorner Tafel für ihr Engagement während der Corona-Pandemie. Sylvelin Karsunky nahm die Blumen stellvertretend für das Tafelteam entgegen. © Archivfoto: Guido Raith

Attendorn. Die Attendorner Tafel feiert am Sonntag, 25. Februar, ihr 25-jähriges Bestehen mit einem Dankgottesdienst um 10 Uhr in der Erlöserkirche. Im Anschluss findet ein kleiner Empfang im Gemeindehaus statt.


Das Jubiläum ist Anlass genug, die vergangenen zweieinhalb Jahrzehnte mit einer Ehrenamtlichen der ersten Stunde zu bilanzieren. Sylvelin Karsunky erinnert sich an die Entstehung der Tafel: Gemeinsam initiierten der damalige evangelische Pfarrer und jetzige Superintendent Dr. Christof Grote, Heike Schäfer vom Diakonischen Werk Plettenberg und der Geschäftsführer des damaligen Rewe-Marktes Rüdiger Trost eine Lebensmittelausgabe. Ehrenamtliche der ersten Stunde waren neben Sylvelin Karsunky auch Sabine Follmann und Dieter Gerlach.

Jeder Bedürftige kann auf die Unterstützung der Tafel zählen. von Archivfoto: Guido Raith
Jeder Bedürftige kann auf die Unterstützung der Tafel zählen. © Archivfoto: Guido Raith

Ausgangssituation war, dass viele Menschen bei Dr. Christof Grote klingelten und um Lebensmittel und sonstige Spenden baten. Parallel trat Rüdiger Trost, Geschäftsführer des damaligen Rewe-Marktes, an den Geistlichen heran und sagte, dass er leider viele Lebensmittel entsorgen müsse, die kurz vor Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums stünden.

Nach einigen Gesprächen war die Idee geboren, die Lebensmittel an Bedürftige auszugeben. Die erste Ausgabe fand „probeweise“ im Dezember 1998 im evangelischen Gemeindehaus statt. Bekannt gemacht in den Medien, waren die Initiatoren überrascht von dem Zulauf von 50 Bedürftigen. Organisiert wurde die Premiere von 15 Helfern.

Attendorner Firmen unterstützen

„Als so viele kamen, war klar, dass Bedarf besteht und wir die Lebensmittelausgaben als Attendorner Tafel fortsetzen wollen“, blickt Sylvelin Karsunky im Gespräch mit LokalPlus zurück. Seitdem werden an jedem letzten Dienstag des Monats Bedürftige mit Lebensmitteln versorgt.

Erwähnenswert ist auch, dass vier Attendorner Firmen abwechselnd Fahrer und Fahrzeuge zur Abholung der Spenden zur Verfügung stellten. Kleinere Sachen wurden mit Privatautos geholt. Wie die Zahl der Bedürftigen stieg auch die Zahl der spendenbereiten Firmen.

Eine große und drei kleine Ausgaben monatlich

Mit der Zeit wurde das Platzangebot im Gemeindehaus (Jugendräume) etwas beengt. 2015 hatte der ehemalige Coop-Markt (Schwalbenohl) leerstehende Räume. Pfarrer Dr. Grote regte an, die Räume anzumieten und setzte es um. Im September 2015 wurde daraus „lebenfroh.Kirche im Laden“ und der Umzug vom Gemeindehaus war perfekt.

Durch die Lagerräume und die Mitteilung der Geschäfte „Kommt doch jede Woche“ entstand die Idee, zusätzlich kleine Ausgaben wöchentlich dienstags vormittags ins Leben zu rufen. Die Geldspenden helfen den Verantwortlichen, zusätzliche haltbare Lebensmittel zu kaufen. Bei der großen Ausgabe, die nach wie vor am letzten Dienstag im Monat nachmittags stattfindet, sind etwa 120 Bedürftige da.

Die Tafel ist für alle Menschen

Geht man davon aus, dass viele der Kunden Lebensmittel für eine vierköpfige Familie abholen, werden etwa 500 Menschen versorgt. Bei den kleinen Ausgaben kommen mehr als 60 Menschen.

Mit den Flüchtlingen ist die Zahl der Kunden gestiegen. Trotzdem weisen Sylvelin Karsunky und das Team darauf hin, dass die Attendorner Tafel für alle Menschen offen ist und auch Rentner mit niedrigen monatlichen Einnahmen sich nicht scheuen sollten, das Angebot zu nutzen.

Das Logo der Tafel ist bekannt. von Attendorner Tafel
Das Logo der Tafel ist bekannt. © Attendorner Tafel

Mittlerweile wirken insgesamt etwa 30 Ehrenamtliche bei den Ausgaben mit. Pro Ausgabe sind mit Abholung der Lebensmittel, Sortieren der Waren und Ausgabe zwei Tage Einsatz verbunden.

Seit 2019 verfügt die Attendorner Tafel über ein eigenes Fahrzeug, das von den Ehrenamtlichen gefahren wird. Die Logistik bereitet Sylvelin Karsunky vor, die spürbare Freude an ihrem Ehrenamt hat.

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