Hansestadt Attendorn bekommt Wall-Center

Mehrheit stimmt für Einkaufszentrum


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Ein Blick vom Bahnhof auf das zukünftige Wall-Center. So stellt sich die Investorengruppe ITG das neue Einkaufszentrum vor. von Arnd Gatermann
Ein Blick vom Bahnhof auf das zukünftige Wall-Center. So stellt sich die Investorengruppe ITG das neue Einkaufszentrum vor. © Arnd Gatermann

Attendorn. Das Wall-Center in Attendorn ist ein Thema, das in der Vergangenheit hohe Wellen geschlagen hat und wohl auch zukünftig für Gesprächsstoff sorgen wird. Dennoch steht seit Montagabend, 6. Dezember, eines fest: das Wall-Center wird gebaut. Dafür votierten die Mitglieder des Ausschusses für Planen, Bauen, Klima und Umwelt (PBKU) mehrheitlich. Bei drei Gegenstimmen und zwei Enthaltungen stimmten die übrigen zehn Mitglieder für den Bau des Wall-Centers.


In einem Vortrag stellte der Düsseldorfer Investor Immobilien Treuhand GmbH (ITG) zunächst das Gebäude in aller Ausführlichkeit vor. Das dreistöckige Wall-Center wird dabei wie folgt aussehen: im Erdgeschoss befinden sich 143 Parkplätze. Nach Angaben von ITG werden diese für die Kundschaft eineinhalb bzw. zwei Stunden (muss noch geklärt werden) kostenlos zur Verfügung stehen. Wer einen Parkplatz darüber hinaus belegt, für den wird dieser mindestens genauso so teuer wie es zur Zeit in der Stadt üblich ist.

Zwei große und zwei kleine Geschäfte

Abhängig könnte die Verweildauer auch von den Händlern vor Ort sein. Diese werden im ersten Stockwerk ihre Geschäfte haben. Flächenmäßig am größten wird mit 1.985 Quadratmetern ein Lebensmittelhändler vertreten sein. Wer das konkret sein wird, ist noch unklar. Die Drogeriekette Müller wird auf einer 1.190 Quadratmeter großen Verkaufsfläche ihre Artikel anbieten.

Der Haupteingang des Wall-Centers. von Arnd Gatermann
Der Haupteingang des Wall-Centers. © Arnd Gatermann

Weitere Geschäfte sind eine Apotheke (120 Quadratmeter) und eine Bäckerei (55 Quadratmeter). Ein ursprünglich geplantes Textilgeschäft kann nicht umgesetzt werden, da die ITG die hierfür erforderlichen Grundstücke nicht erwerben konnte.

Die besonderen Gestaltungsmerkmale stellte ITG-Architekt Arnd Gatermann im Laufe des Abends vor. Der Drogeriemarkt erhält ein großes Schaufenster. Der barrierefreie Haupteingang bekommt eine Glasfassade. Hier werden auch Toiletten und Aufzug untergebracht. Je nach Jahreszeit wird es eine passende Dekoration geben. An Stellen, wo der Bürgersteig nicht breit genug ist, wird die Fassade zurückgenommen.

Wie strapazierfähig ist der Einzelhandel?

Vor der Abstimmung hatten die Ausschussmitglieder noch einige Dinge anzumerken bzw. zu kritisieren. So fragte Markus Harnischmacher (CDU): „Wie strapazierfähig schätzt die Verwaltung den Einzelhandel ein?“ Fünf Jahre Baustelle in der Innenstadt, zwei Jahre Pandemie und der Online-Handel gingen an den Einzelhändlern in Attendorn nicht spurlos vorbei.

Blick vom Bürgerzentrum in die Bahnhofsstraße: über den Kreisverkehr erfolgt die Einfahrt ins Parkhaus. von Arnd Gatermann
Blick vom Bürgerzentrum in die Bahnhofsstraße: über den Kreisverkehr erfolgt die Einfahrt ins Parkhaus. © Arnd Gatermann

Bürgermeister Christian Pospischil antwortete: „Die Aufwertung der Innenstadt wird nachhaltig die Frequenz steigern.“ Insgesamt werde man mit dem Wall-Center stärker als zuvor aufgestellt sein. Die Stadt Attendorn werde eine gute Kombi aus inhabergeführtem Einzelhandel und anderen Formen haben.

Kaufkraft in Attendorn halten

Baudezernent Carsten Graumann ergänzte die Argumentation Pospischils: „Es gilt, die Kaufkraft in Attendorn zu halten.“ Mit dem Bau des Wall-Centers werde deutlich mehr davon in Attendorn bleiben. Bei den Nahrungsmitteln würden momentan 10 Millionen Euro und bei Drogerieartikeln 5 Millionen Euro nicht in Attendorn ausgegeben. Diese Summe fließe insbesondere nach Olpe ab.

Blick vom Zebrastreifen (Kreisverkehr Siegessäule) in Richtung Bahnhof/Bürgerzentrum. von Arnd Gatermann
Blick vom Zebrastreifen (Kreisverkehr Siegessäule) in Richtung Bahnhof/Bürgerzentrum. © Arnd Gatermann

Nicole Kost (CDU) plädierte dafür, auf der Rückseite des Gebäudes hin zur Straße Am Mühlengraben/Ostwall einen weiteren Eingang zu realisieren. „Die Attendorner suchen sich den kürzesten und schnellsten Weg“, so Kost. Damit könne eine schnellere Verbindung zur Attendorner Innenstadt umgesetzt werden.

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