Kaminabend der evangelischen Kirche Attendorn: Für Frieden in Palästina

Faten Mukarker berichtet über das Leben in Betlehem


Faten Mukarker (rechts) berichtete beim Kaminabend der evangelischen Kirche Attendorn über das Leben in Betlehem und die Folgen des Nahostkonfliktes. von privat
Faten Mukarker (rechts) berichtete beim Kaminabend der evangelischen Kirche Attendorn über das Leben in Betlehem und die Folgen des Nahostkonfliktes. © privat

Attendorn. Die evangelische Kirche Attendorn und der ökumenische Arbeitskreis engagieren sich für den Frieden bereits seit fast zwei Jahren jeden Samstagmittag um 11.30 Uhr mit einem Friedensgebet vor dem Rathaus. Passend dazu hat am Dienstag, 30. Januar, ein Kaminabend mit der christlichen Palästinenserin Faten Mukarker aus Bethlehem in der Friedenskirche stattgefunden. Über 40 Besucher lauschten gespannt dem Bericht von Frau Mukarker über das Leben ihrer Großfamilie in Bethlehem hinter den Grenzmauern.


Eindrücklich schildete Faten Mukarker, die in Deutschland aufgewachsen ist, die Folgen des jahrzehntelangen Nahostkonfliktes mit eingeschränkter Mobilität, großer Unsicherheit und Wassermangel. In diesem Umfeld nehme die Zahl der Christen in Israel und Palästina seit Jahrzehnten rapide ab, erklärte sie.

Auch zwei ihrer vier Kinder sind ausgewandert. Die mögliche Umsetzung einer Zwei-Staaten-Lösung sehe sie sehr skeptisch. Mit der teilweisen rechtswidrigen Siedlungsausweitung sei ein lebensfähiger palästinensischer Staat kaum möglich.

Die Friedensaktivistin verurteilte die schrecklichen Ereignisse am 7. Oktober 2023. Terroristische Taten, Leid für unschuldige Frauen und Kinder seien auf keinen Fall zu rechtfertigen. Die historische Verantwortung Deutschlands für den Holocaust ist ihr sehr bewusst.

Teufelskreis der Gewalt

Sie wünschte sich jedoch mehr Engagement der Bundesregierung für den Einsatz der Menschenrechte, die doch für alle gelten. Dabei betonte sie geschichtliche Zusammenhänge und die Wichtigkeit, den Teufelskreis der Gewalt aufzubrechen. Sie wünschte sich eine differenzierte Sicht auf den Konflikt, in dem die radikalen Kräfte auf beiden Seiten derzeit das Handeln bestimmten. Ihre Hoffnung sei, dass die Christen vor Ort Brücken zwischen Juden und Muslimen bauen. Man sei schließlich eine große Familie.

Dr. Albrecht Brodhun von der evangelischen Kirchengemeinde Attendorn-Lennestadt dankte Faten Mukarker für ihr Engagement und lud dazu ein, an den wöchentlichen Friedensgebeten in Attendorn teilzunehmen. Wem der Frieden und das christliche Engagement in ökumenischer Verbundenheit am Herzen liegt, ist herzlich eingeladen, sich einzubringen. Infos gibt es im Gemeindebüro oder per Email bei Frau Georg-Sprung unter christina.georg-sprung@ekvw.de.

Artikel teilen: