Mit 92 Jahren: Theodor Hoffmann begeistert Senioren im Haus Mutter Anna

Musik verbindet Generationen


Topnews
Theodor Hoffmann engagiert sich im Haus Mutter Anna im Alter von 92 Jahren noch ehrenamtlich. von privat
Theodor Hoffmann engagiert sich im Haus Mutter Anna im Alter von 92 Jahren noch ehrenamtlich. © privat

Attendorn. Theodor Hoffmann, der älteste ehrenamtliche Mitarbeiter im Caritas Zentrum Attendorn, bringt mit seinen 92 Jahren regelmäßig musikalische Freude in das Seniorenheim Haus Mutter Anna.


Ob beim Tanzcafé am Keyboard, bei Singrunden mit der Mundharmonika oder bei musikalischen Nachmittagen mit Akkordeonklängen – Theodor Hoffmann lässt die Herzen der Bewohner höherschlagen.

Seine Musik weckt Erinnerungen, animiert zum Mitsingen und bringt sogar das Tanzbein der Senioren zum Schwingen. Darüber hinaus unterstützt er den Sozialen Dienst tatkräftig bei Festen und Feiern, wie dem Oktoberfest, Adventsbasar oder Karneval, und sorgt für gesellige Nachmittage mit Volksmusik, Popmusik und Schlagern.

„Es ist schön zu sehen, dass ich durch die Musik etwas Positives bewirken kann und die Menschen Freude dabei empfinden. Man sieht immer wieder, dass Musik die Menschen verbindet und sie berührt. Musik ist eine Sprache, die jeder versteht. Man sagt ja nicht umsonst, dass Musik der Schlüssel zum Herzen ist,“ sagt Theodor Hoffmann.

Akkordeon in der Kindheit ausgeliehen

Seine musikalische Reise begann in seiner Kindheit, als er sich gelegentlich das Akkordeon seiner Nachbarn ausleihen durfte. Dieses Instrument weckte seine Begeisterung für die Musik.

„Einige Jahre später bekam ich glücklicherweise mein erstes, eigenes Akkordeon, welches mein Vater im Jahre 1948 in der Attendorner Tauschzentrale für mich erstanden hat. Das waren noch Zeiten“, erinnert sich Hoffmann.

Mit der abgeschlossenen Lehre zum Schlosser und später zum Maschinenbautechniker konnte er sich schließlich ein neues Akkordeon und eine transportable, doppelmanualige Orgel leisten. In den 90er Jahren ergänzte ein Yamaha Keyboard seine Sammlung, das bis heute im Einsatz ist.

Nebenberuflicher Musiklehrer

Neben zahlreichen Auftritten und Besuchen von Musikmessen in Frankfurt war Hoffmann auch als nebenberuflicher Musiklehrer für die Stadt Attendorn tätig. Er war einer der Mitbegründer der Attendorner Musikschule und unterrichtete mehrere Jahre Schüler im Orgelspiel.

Theodor Hoffmann (Mitte) und die Mitarbeiter des Sozialen Dienstes aus Haus Mutter Anna von privat
Theodor Hoffmann (Mitte) und die Mitarbeiter des Sozialen Dienstes aus Haus Mutter Anna © privat

„Es gab damals weder Räumlichkeiten für eine Musikschule noch viele Musiklehrer. Es wurden Einzelpersonen als Lehrkräfte angefragt, die selbst ein Musikinstrument beherrschten. Unterrichtet wurde dann im eigenen Zuhause“, so Hoffmann.

Auch Sport und Bewegung hätten immer eine große Rolle in meinem Leben gespielt, was mit Sicherheit positive Spuren hinterlassen hat. „Selbst heute darf die morgendliche Gymnastik nicht fehlen. Ja, und zur geistigen Gesundheit trägt vermutlich der aktive Lebensstil, die zahlreichen sozialen Kontakte und Sudoku bei“, so der 92-Jährige.

Auch schwere Zeiten erlebt

Doch neben seiner unerschöpflichen Energie hat Theodor Hoffmann auch schwere Zeiten hinter sich. Noch vergangenes Jahr besuchte er das Haus Mutter Anna regelmäßig als Angehöriger, da seine Ehefrau, mit der er 64 Jahre verheiratet war, an Demenz erkrankte und dort lebte.

Nach ihrem Tod im Sommer 2023 verspürte Hoffmann den Wunsch, sich ehrenamtlich im Haus Mutter Anna zu engagieren, um den Bewohnern durch seine Musik Freude zu bereiten.

„Solange ich noch Kraft und Energie habe, werde ich weiterhin Musik machen und aktiv bleiben. Das gibt mir ein gutes Gefühl und ich bekomme viel zurück, wenn ich den pflegebedürftigen Menschen mit meiner Musik schöne und ausgelassene Momente voller Freude bereiten kann“, so Theodor Hoffmann.

Artikel teilen: