Stadt Attendorn plant Kauf der Hoesch-Hallen und Bau eines Campus

Zusammenspiel von Hochschule und Wirtschaft


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Die Hoesch-Hallen in Attendorn. von privat
Die Hoesch-Hallen in Attendorn. © privat

Attendorn. Zukunftsweisende Neuigkeiten aus dem Attendorner Rathaus: Wie Bürgermeister Christian Pospischil am Mittwochabend, 9. November, in der Ratssitzung bekannt gab, hat er einen Tag zuvor die Kaufverträge für die ehemaligen Hoesch-Hallen am Wassertor unterzeichnet.


Sollte die Stadtverordnetenversammlung dem Haushalt zustimmen, findet die Übernahme durch die Hansestadt Attendorn am 1. Juli 2023 statt. Den Kauf der 19.000 Quadratmeter große Liegenschaft findet Bürgermeister Christian Pospischil auch in der derzeit schwierigen wirtschaftlichen Lage wichtig und sinnvoll: „Gerade jetzt sollten wir die Grundlagen dafür legen, dass Attendorn durch eine immer engere Verzahnung von Hochschulen und Industrie, von Ausbildung, Forschung und Entwicklung langfristig der Industriestandort Nr. 1 in Südwestfalen bleibt.“

Vor Ort ausbilden

Konkret sei die Idee, die Liegenschaft zu erwerben, in Zusammenarbeit mit der heimischen Wirtschaft entstanden. Ziel sei es, einen Campus zu entwickeln, auf dem auf universitärem Niveau ausgebildet, geforscht und entwickelt wird. Der Campus soll dazu beitragen, dass Attendorn seinen Stellenwert als Hightech-Standort behauptet und ausbaut.

Er solle dazu beitragen, dass dringend benötigte Fachkräfte im Zusammenspiel von Hochschule und Wirtschaft direkt vor Ort ausgebildet und Nachwuchskräfte nach Attendorn gezogen werden.

Der alleinvertretungsberechtigte Geschäftsführer der Seelbach GmbH & Co KG, Hermann Seelbach, sah diese Idee als zukunftsweisend für die Stadt Attendorn sowie als innovative Fortsetzung seiner eigenen Geschäftstätigkeit an, so dass die konstruktiven Gespräche zu einem positiven Abschluss geführt werden konnten.

Hoesch-Hallen kein Fremdkörper mehr

„Die Hoesch-Hallen sollen zukünftig kein Fremdkörper mehr im Herzen unserer Stadt sein. Sie sollen zu einem einladenden Innovations-, Lern-, Lebens, -Begegnungs- und Erlebnisort werden“, hob Bürgermeister Christian Pospischil hervor. Das Stadtoberhaupt fügte hinzu, dass sich damit ein sehnlicher Wunsch vieler Attendorner und eine große städtebauliche Chance für die Stadt ergebe.

Nach der in wesentlichen Zügen realisierten Aufwertung der Innenstadt bringe die Möglichkeit, am Wassertor ein neues Stadtquartier zu entwickeln, der Stadt einen Schub für die Zukunft. Zur Umsetzung des ambitionierten Projektes werde die Stadt Attendorn einen Antrag bei der Südwestfalen-Agentur stellen, den Hansecampus Attendorn als Projekt für die Regionale 2025 aufzunehmen.

Umgestaltung mit Fördermitteln geplant

Bis Ende des Jahres soll dafür in ersten Workshops, an denen seitens der Politik Wolfgang Langenohl (SPD) und Rolf Schöpf (CDU) teilnehmen, ein erstes Grobkonzept erarbeitet werden. Wenn dieses mit dem ersten Stern ausgezeichnet wird, soll zur Erreichung des zweiten Sterns mit breiter Bürgerbeteiligung ein verfeinertes Konzept ausgearbeitet werden.

Ziel sei es, die Umgestaltung des Stadtquartiers mit entsprechenden Fördermitteln zu realisieren und damit einen Meilenstein sowohl für die Stadtentwicklung als auch für die wirtschaftliche Entwicklung zu erreichen.

Den derzeitigen Mietern in den Hallen wird eine weitere Mietdauer bis zum 31. Dezember 2024 garantiert. Die Hansestadt Attendorn wird den Zeitraum bis Ende 2024 dazu nutzen, die gesellschaftlichen, organisatorischen, bauplanungs- und bautechnischen Fragestellungen zu klären.

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