Tradition seit über 360 Jahren: Semmelsegnen in Attendorn

Viele Gläubige an der Pfarrkirche dabei


  • Attendorn, 30.03.2024
  • Glaube & Religion
  • Von Jonas Johannes
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Impressionen vom Semmelsegnen 2024 in Attendorn. von Jonas Johannes
Impressionen vom Semmelsegnen 2024 in Attendorn. © Jonas Johannes

Attendorn. Es ist einer der Höhepunkte des Attendorner Osterbrauchtums: das Semmelsegnen am Karsamstag. Seit weit mehr als drei Jahrhunderten gehört es zur festen Tradition an den Ostertagen, so auch in diesem Jahr. Es versammelten sich Menschenmassen rund um die Pfarrkirche, um die traditionellen Ostersemmeln segnen zu lassen.


Der Platz an der Nordseite der Pfarrkirche füllte sich bei bedeckten, aber trockenen Wetter am Karsamstag, 30. März, schnell. Neben vielen Attendorner fanden auch zahlreiche Menschen aus der Umgebung den Weg in die Hansestadt, um diese seit 1658 belegte, einzigartige Tradition mitzumachen.

Vor Beginn der Segnung ging eine Gruppe Kinder mit den sogenannten „Ratschen“ dreimal um die Kirche. Das Ratschen ersetzt über die Ostertage das Glockenläuten, da bis Ostersonntag die Glocken verstummen.

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Impressionen vom Semmelsegnen 2024 in Attendorn.

Pünktlich um 14 Uhr traten Pfarrer Andreas Neuser und seine Messdiener aus dem Sauerländer Dom. Der Pfarrer hob in seiner Ansprache das einmalige Brauchtum hervor und betonte, dass es dabei um die Gemeinschaft gehe, egal, ob man arm oder reich sei. Das Brot solle daran erinnern, dass es Menschen gebe, die wenig zur Verfügung hätten. Außerdem soll es das spirituelle und kulinarische Brauchtum verbinden.

Hunderte von Ostersemmeln wurden anschließend in die Luft gehalten und von dem Geistlichen gesegnet. Das Brot erinnert von der Form her an einen Fisch als christliches Symbol. Es wird mit Kümmel gebacken, damit es für den Magen bekömmlicher ist nach der Fastenzeit.

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