Zehn tierische neue Insassen in der JVA Attendorn

Ruhestand hinter Gittern


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Gewinnübergabe im Rahmen des Namenswettwerbs für das neue Projekt an der JVA Attendorn: Anstaltsleitung Yasmin Scheiner (rechts) und Mitarbeiter Manuel Fahl mit dem Huhn Ulla. von privat
Gewinnübergabe im Rahmen des Namenswettwerbs für das neue Projekt an der JVA Attendorn: Anstaltsleitung Yasmin Scheiner (rechts) und Mitarbeiter Manuel Fahl mit dem Huhn Ulla. © privat

Attendorn. Es gackert munter in der JVA Attendorn: Zehn Hennen dürfen nach ihrer Ausstallung aus der kommerziellen Freilandhaltung ihren Ruhestand im Attendorner Gefängnis verbringen. Die Hühner stammen aus einer Rettung des Vereins „Hühnerrettung NRW“ und sind Teil einer Behandlungs- und Freizeitmaßnahme für die Gefangenen des offenen Vollzugs.


Ziel des Projekts „Ewig glückliche Hühner“ ist, die Gefangenen zu motivieren, soziale Verantwortung zu übernehmen und insbesondere den Inhaftierten, die keiner geregelten Arbeit nachgehen können, eine sinnvolle Beschäftigung zu bieten. Aber auch Gefangene, die einer geregelten Arbeit nachgehen, können sich in ihrer Freizeit daran beteiligen.

Außerdem bietet das Projekt ganz nebenbei Hühnern aus dem Tierschutz ein Heim für ihren wohlverdienten Ruhestand.

Einleben im großen Stall

Bis zum Beginn des Projekts hatten die Bediensteten und Gefangenen der anstaltseigenen Schreinerei und des Gartens alle Hände voll zu tun. Nach nunmehr anderthalb Jahren der Planung und des Aufbaus steht das großzügige Hühnergehege in unmittelbarer Nähe zur Abteilung der lebensälteren Gefangenen.

Für die neuen Bewohner wurde ein großes Hühnergehege gebaut. von privat
Für die neuen Bewohner wurde ein großes Hühnergehege gebaut. © privat

Die Versorgung und Betreuung der Tiere übernehmen die Gefangenen unter der Anleitung von fachkundigen Bediensteten. Viele Gefangene zeigen Interesse an den Tieren und sind neugierig auf das Projekt, so dass die begleitenden Bediensteten häufig am Stall angesprochen werden.

Obwohl den neuen Bewohnern hier und da noch ein paar Federn fehlen und sie bisher wenig Kontakt zum Menschen hatten, genießen sie schon jetzt die Aufmerksamkeit ihrer neuen Betreuer und zeigen sich sehr zutraulich.

Für die neuen Bewohner wurde ein großes Hühnergehege gebaut. von privat
Für die neuen Bewohner wurde ein großes Hühnergehege gebaut. © privat

Der Name des Projekts wurde im Rahmen eines anstaltsinternen Wettbewerbs unter den Bediensteten vergeben. Die Anstaltsleitung Yasmin Scheiner überreichte dem Namensgeber Manuel Fahl als Gewinn feierlich die ersten zehn nutzbaren Eier der „ewig glücklichen Hühner“. Die Eier sind allerdings nur als „Nebenprodukt“ des Projekts zu verstehen. Ein Verkauf im anstaltseigenen Laden ist zurzeit nicht geplant.

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