150 Kilogramm Sprengstoff sollen Talbrücke Rahmede zu Fall bringen

Vorbereitungen liegen im Zeitplan


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Die Rahmede-Talbrücke wird am 7. Mai gesprengt. Die Vorbereitungen sind im vollen Gange - und liegen im Zeitplan. von Autobahn Westfalen
Die Rahmede-Talbrücke wird am 7. Mai gesprengt. Die Vorbereitungen sind im vollen Gange - und liegen im Zeitplan. © Autobahn Westfalen

Lüdenscheid. Die umfangreichen Vorbereitungen für die Sprengung der Talbrücke Rahmede befinden sich auf der Zielgeraden. Dass die Arbeiten konzentriert laufen, davon überzeugte sich am Freitag, 14. April, der Abteilungsleiter Bundesfernstraßen im Bundesverkehrsministerium, Michael Puschel, im Gespräch vor Ort mit Sprengmeister Michael Schneider sowie Stephan Krenz und Elfriede Sauerwein-Braksiek von der Autobahn GmbH des Bundes. Die Talbrücke Rahmede soll am 7. Mai gesprengt werden.


„Mit der Sprengung der Brücke erreichen wir einen Meilenstein im gesamten Projekt“, erklärte Oliver Luksic, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Digitales und Verkehr.

2.000 Löcher in Pfeilern

Sprengmeister Michael Schneider zeigte sich gut vorbereitet: „Bis zum 7. Mai werden wir mehr als 2.000 Löcher in die Pfeiler der Brücke gebohrt haben, um sie mit rund 150 Kilogramm Sprengstoff zu füllen, damit die fast 17 000 Tonnen schwere Brücke kontrolliert zu Boden gebracht werden kann.“

Schneider hat in der Vergangenheit umfangreiche Erfahrungen mit Sprengungen im Verlauf der A 45 sammeln können, jüngst erst an den Talbrücken Rinsdorf und Eisern. „Die Hangneigungen hier an der Talbrücke Rahmede sind schon eine besondere Herausforderung. Wir müssen vermeiden, dass die Brücke nach dem Aufprall ins Rutschen gerät“, so der Sprengmeister.

Umfassende Planungen

Entscheidend bei einer Sprengung einer Brücke sind ihre Konstruktion und das Umfeld. Wie sind die Pfeiler beschaffen? Wie ist die Bebauung in der Umgebung? Die Bestandspläne der Brücke geben erste Hinweise.

Die Talbrücke Rahmede muss als Ganzes gesprengt werden. Üblicherweise werden die Brücken im Vorfeld von Gewichten befreit – das lässt diese Brücke aber statisch nicht mehr zu. Also muss hier mehr Gewicht bei der Sprengung eingeplant werden, inklusive der Schutzplanken, die die Brücke zusätzlich noch zusammenhalten.

Die Bohrlöcher werden verschlossen, um die Sprengwirkung zu erhöhen. 1.000 Meter Sprengschnur werden verlegt. In die Pfeiler werden keilförmige Ausschnitte („Sprengmäuler“) geschnitten. Auf diese Weise wird gesteuert, in welche Richtung die Pfeiler einknicken.

Gebäudeschutz und Live-Übertragung

Die Gebäude im Umfeld werden umfangreich geschützt. 50 aufgetürmte Seecontainer schützen die Bebauung genauso wie zusätzliche Verbauungen an den Fenstern der umliegenden Häuser. Drei Evakuierungsbereiche unmittelbar neben der Brücke werden eingerichtet, das Gelände darüber hinaus umfangreich abgesperrt.

Interessierte werden gebeten, wegen der begrenzten Platzverhältnisse die Liveübertragung im Fernsehen anzusehen. Die Stadt Lüdenscheid wird dafür eine Leinwand aufbauen. Kurze Zeit nach der Sprengung stellt die Autobahn Westfalen auf ihren Social-Media-Kanälen Bild- und Filmmaterial zur Verfügung.

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