Autobahn Westfalen: Grünpflege zwischen Natur und Verkehrssicherheit

Beginn der wärmeren Jahreszeit


Gehölzpflege der Autobahnmeisterei Lüdenscheid. von Autobahn Westfalen
Gehölzpflege der Autobahnmeisterei Lüdenscheid. © Autobahn Westfalen

Südwestfalen. Die ungewöhnlich warmen Tage zu Beginn des Februars haben die Natur frühzeitig aus dem Winterschlaf geholt. In Hecken und Büschen entlang der Autobahnen sind zahlreiche Vögel aktiv, die auf Partnersuche für die bevorstehende Brutsaison sind.


Dr. Frank Eilermann, Fachmann für Grünpflege bei der Autobahn Westfalen, erklärt, dass während dieser Zeit zwar nicht unbedingt direkt entlang der Straßen gebrütet wird, die Gehölzstruktur jedoch vielen Vogelarten Beeren und Samen als Nahrungsquelle bietet. Weiter entfernt vom Verkehr finden die Tiere auch Brutplätze. Aus diesem Grund endet die Pflegesaison Anfang März.

Dennoch werden entlang der Autobahnen zwischen Oktober und März oft Gehölze stark zurückgeschnitten. Frank Eilermann erklärt, dass Verkehrssicherheit oberste Priorität hat. Daher ist die regelmäßige Pflege der Böschungen und Grünflächen an den Kreuzen und Anschlussstellen von entscheidender Bedeutung.

Die Autobahn Westfalen verfolgt das Konzept der „selektiven Gehölzpflege“, bei dem Bäume und Sträucher nach Möglichkeit einzeln entnommen werden, anstatt großflächig entfernt zu werden. Je weiter entfernt ein Bereich von der Fahrbahn liegt, desto weniger muss geschnitten werden. Die Bewohner entlang der Autobahn haben ebenfalls eine Perspektive auf die Gehölzpflege.

Pflege jenseits der Lärmschutzwände

Auch jenseits der Lärmschutzwände müssen Flächen gepflegt werden, um die Bauwerke regelmäßig prüfen zu können. Aufgrund von starken Regenfällen konnten einige Arbeiten in dieser Saison nicht oder nur unter erschwerten Bedingungen stattfinden. Wenn Gehölze den Verkehr gefährden oder die Sicht versperren, kommen Straßenwärter und beauftragte Firmen zum Einsatz.

Bäume und Sträucher werden dabei nicht gerodet, sondern auf den Stock gesetzt, sodass sie neue Triebe bilden können. Diese Flächen bieten vor allem Insekten für einige Jahre mehr Nahrung, bevor höher wachsende Büsche und Bäume ihnen wieder das Licht nehmen.

Die Mitarbeiter der 18 Meistereien der Niederlassung Westfalen sind zwischen Oktober und März häufig mit der Säge unterwegs, um die Grünflächen zu pflegen.

Auch nach dem offiziellen Ende der Gehölzpflegesaison müssen größere Bäume weiterhin gefällt werden, um die Sicherheit entlang der Autobahnen zu gewährleisten. Der Klimawandel stellt das Straßenbegleitgrün zunehmend unter Stress, daher sind geschulte Teams im Einsatz, um potenzielle Gefahren zu erkennen und zu beseitigen.

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