GDL ruft zu Streik auf: Auch im Kreis Olpe drohen Zug-Ausfälle

Sackgasse für Eisenbahn-Tarifverhandlungen


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Die GDL ruft zum Streik auf: Mit zahlreichen Ausfällen auf der Ruhr-Sieg-Strecke ist zu rechnen. von Nils Dinkel
Die GDL ruft zum Streik auf: Mit zahlreichen Ausfällen auf der Ruhr-Sieg-Strecke ist zu rechnen. © Nils Dinkel

Kreis Olpe. Die Tarifrunde 2023 geht weiter und die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) ruft erneut zum Warnstreik auf. Dessen Auswirkungen machen sich auch im Kreis Olpe und auf der Ruhr-Sieg-Strecke bemerkbar. Die Deutsche Bahn rechnet mit zahlreichen Ausfällen.


Die Arbeitgeberseite sei nicht bereit, den Beschäftigten die ihnen zustehende Wertschätzung und Anerkennung für die geleistete Arbeit zukommen zu lassen, so die Kritik der Eisenbahngewerkschaft. Vor zwingend erforderlichen Verbesserungen würden sich die Arbeitgeber verschließen und über die Kernforderung der GDL – eine Senkung der Arbeitszeit für Schichtarbeiter auf eine 35-Stunden- und eine Fünf-Tage-Woche – werde nicht verhandelt.

„Damit ignorieren die Unternehmen nicht nur die berechtigten Bedürfnisse der eigenen Beschäftigten“, so der Bundesvorsitzende der GDL, Claus Weselsky. „Sie torpedieren zudem die dringend nötigen Maßnahmen zu einer erfolgreichen Personalgewinnung und setzen so fahrlässig die Zukunft des klimafreundlichsten Verkehrsmittels Eisenbahn aufs Spiel.“

Mehr als 24 Stunden wird gestreikt

Um Bewegung zu erzeugen, ruft die GDL Lokomotivführer, Zugbegleiter, Bordgastronomen, Werkstattmitarbeiter, Disponenten und Fahrdienstleiter bei der Deutschen Bahn und anderen Unternehmen zum Streik auf:

Am Donnerstag, 7. Dezember, ab 18 Uhr im Güterverkehr und ab 22 Uhr im Personenverkehr. Der Streik endet am Freitag, 8. Dezember, um 22 Uhr.

Die Deutsche Bahn rechnet mit zahlreichen Zugausfällen bereits vor Streikbeginn im Öffentlichen Personennahverkehr um 22 Uhr. Der Notfahrplan sichere nur ein sehr begrenztes Zugangebot im Fern-, Regional- und S-Bahn Verkehr der DB.

Reisen wenn möglich verschieben

Das Unternehmen empfiehlt, von nicht notwendigen Reisen abzusehen und diese auf einen anderen Zeitpunkt zu verschieben. Fahrgäste, die ihre für den Donnerstagabend und Freitag geplante Reise verschieben möchten, könnten ihr Ticket zu einem späteren Zeitpunkt nutzen. Zudem hätten Fahrgäste die Möglichkeit, ihre Reise vorzuverlegen und bereits im Laufe des Donnerstags früher zu fahren.

„In diesem Fall empfehlen wir, die Reise bereits früh am Tag anzutreten, um so sicherzustellen, dass die Fahrgäste im besten Fall am frühen Abend (18 Uhr) an ihrem Zielort sind“, so die Deutsche Bahn.

Einschränkungen auf der Ruhr-Sieg-Strecke

Auch Reisende auf der Ruhr-Sieg-Strecke müssen sich auf zahlreiche Ausfälle einstellen. Bereits jetzt sind laut bahn.de zahlreiche Fahrten der RB 91/RE 34 sowie des Intercitys gestrichen.

Die Hessische Landesbahn, die zwischen Finnentrop und Olpe mit der RB 92 verkehrt und Fahrten auf der Ruhr-Sieg-Strecke übernimmt, versucht die Streik-Auswirkungen gering zu halten. Obwohl die HLB nicht direkt betroffen sei, könne es zu Ausfällen und Verspätungen kommen. Mehr Infos hier.

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