Marien Gesellschaft Siegen kommt unters Dach der Olper GFO

im Klinikbereich ist Größe wichtig


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Das Siegener Marien-Krankenhaus aus der Luft. von Unternehmensgruppe St. Marien
Das Siegener Marien-Krankenhaus aus der Luft. © Unternehmensgruppe St. Marien

Siegen/Olpe. Überraschende Nachricht aus dem regionalen Krankenhaus-Sektor: Die Marien Gesellschaft Siegen (MGS) und die Gesellschaft der Franziskanerinnen zu Olpe (GFO) planen eine gemeinsame Zukunft unter Federführung der GFO. Die beiden GFO-Kliniken in Olpe und Lennestadt und das St. Marien-Krankenhaus Siegen sollen ihre Leistungsangebote abstimmen.


Wie die GFO am Donnerstagnachmittag, 16. November, in einer Pressemitteilung erklärte, haben die Aufsichtsgremien beider Trägergesellschaften eine Absichtserklärung (Letter of Intent) für einen gemeinsamen Verbund beschlossen. Demnach soll die MGS Teil des GFO-Verbundes werden.

Ziel ist es – vor dem Hintergrund veränderter gesundheitspolitischer Rahmenbedingungen –, „gemeinsam eine qualitativ hochwertige medizinisch-pflegerische Versorgung für die Menschen in der Region Südwestfalen zu sichern und zugleich die christlich geprägte Gesundheitsversorgung zu erhalten“.

Zukunft liegt in Verbünden

Die MGS mit ihren 30 Einrichtungen und rund 2.400 Mitarbeitern habe sich bereits vor mehr als zehn Jahren auf den Weg gemacht, über Kooperationen und Verbünde in der Region Südwestfalen zu verhandeln und diese aktiv zu gestalten, so Geschäftsführer Hans-Jürgen Winkelmann.

MGS-Geschäftsführer Hans-Jürgen Winkelmann. von GFO
MGS-Geschäftsführer Hans-Jürgen Winkelmann. © GFO

Der aktuelle NRW-Krankenhausplan und die derzeit diskutierten Klinikreformen auf Bundesebene zeigten deutlich, dass die Zukunft in größeren Verbünden liege, so Winkelmann. Gerade alleinstehende Kliniken – wie auch das St. Marien-Krankenhaus in Siegen – hätten es zunehmend schwer, sich zu behaupten und zu refinanzieren.

GFO beschäftigt 15.000 Mitarbeiter

Mit einem Beitritt zum GFO-Verbund mit seinen mehr als 100 Einrichtungen und rund 15.000 Mitarbeitern will die MGS ihren Mitarbeitenden eine gute Zukunftsperspektive verschaffen – an den bisherigen Standorten, aber auch innerhalb des GFO-Verbunds –, die Versorgung der Menschen in der Region sichern und sich mit und in der GFO weiterentwickeln.

Mit der GFO als Partnerin würden die Optionen der MGS größer, sich im immer komplexer werdenden Umfeld der Gesundheitsversorgung weiterzuentwickeln. Es böten sich damit gemeinsame Entwicklungs- und Wachstumschancen, die die MG alleine nicht habe.

Bewährte Zusammenarbeit

Beide Trägergesellschaften, so betont der Sprecher der GFO-Geschäftsführung, Markus Feldmann, passen gut zueinander: „Wir kennen uns seit vielen Jahren, sind kontinuierlich im Austausch und haben punktuell bereits mehrfach zusammengearbeitet – beispielsweise im Brustzentrum Siegen-Olpe, beim Ärztesymposium Siegen-Olpe und beim Aufbau der Hospizarbeit auf der Eremitage bei Siegen.“

Markus Feldmann ist Sprecher der GFO-Geschäftsführung. von GFO
Markus Feldmann ist Sprecher der GFO-Geschäftsführung. © GFO

Außerdem spreche die regionale Nähe beider Träger für ein Zusammengehen, um die sich daraus ergebenden Effekte, wie mehrstufige Versorgungsleistungen aus einer Hand von Medizinischen Versorgungszentren über Krankenhaus bis hin zu Altenhilfe und -pflege sowie Hospiz, bestmöglich für Patienten, Bewohner, Klienten und Mitarbeiter zu nutzen.

Gemeinsames medizinisches Konzept geplant

Das gilt insbesondere für die südwestfälischen Krankenhausstandorte des neuen Verbunds. Für die GFO-Klinikstandorte in Olpe und Lennestadt sowie das St. Marien-Krankenhaus in Siegen soll deshalb ein gemeinsames medizinisches Konzept erarbeitet werden, wonach künftig das Leistungsangebot der drei Standorte gut und sinnvoll aufeinander abgestimmt wird und jedes Haus ein besonderes spezialisiertes Profil entwickelt.

Hans-Jürgen Winkelmann und Markus Feldmann betonen unisono: „Ein gemeinsamer Verbund von MGS und GFO ist sowohl aus der Perspektive der Gesundheitsversorgung für die Region als auch aus der Sicht beider konfessioneller Träger nur konsequent. Darüber hinaus ist er aus strategischer Sicht für beide Gesellschaften sinnvoll und zukunftsweisend. Denn insbesondere im Klinikbereich ist Größe ein immer bedeutenderer Faktor.“

Über:

Die Marien Gesellschaft Siegen ist ein zeitgemäß geführtes integriertes Gesundheitsunternehmen mit schlanken, transparenten Strukturen. Neben den elf Kliniken des Marien-Krankenhauses, die eine weitreichende medizinische Versorgung für die Region sicherstellen, umfasst es unter anderem die derzeit sechs Seniorenzentren von Marien Pflege sowie die Versorgungszentren von Marien Ambulant, deren Standorte von Betzdorf bis Olpe reichen.

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