ÖPNV in Siegen/Olpe: Herausforderungen und Lösungsansätze

Lage angespannt


Topnews
VWS, VGWS und ZWS äußern sich zur angespannten Lage im Busverkehr. von VWS
VWS, VGWS und ZWS äußern sich zur angespannten Lage im Busverkehr. © VWS

Siegen/Olpe. Der öffentliche Busverkehr in Siegen und Olpe steht vor erheblichen Herausforderungen, die sich in Form von Verspätungen, Fahrtausfällen und unzufriedenen Fahrgästen bemerkbar machen. Die Schuld dieser angespannten Lage ist nicht auf einen einzelnen Akteur zurückzuführen, sondern eine Mischung verschiedener Faktoren. Der Busfahrer, der den Frust meist zu spüren bekommt, kann nicht einmal etwas dafür.


Fährt der Bus heute? Pünktlich? Überhaupt? Er fährt, aber teilweise verspätet und manchmal überfüllt. Fahrgäste entladen ihre Wut darüber beim Fahrer. Die Aufregung ist teils verständlich.

Unverständlich ist jedoch der Ärger gegenüber dem stark strapazierten Fahrpersonal, denn das kann in der Regel nichts für Ausfälle und Verspätungen. Im Gegenteil: „Die Busfahrer geben ihr Bestes, um den Betrieb weiterhin zu gewährleisten. Sie sind unser wichtigstes Rad im Getriebe“, sind sich Stephan Boch (Pressesprecher der VWS), Kevin Gottwald (Geschäftsstellenleiter der VGWS) und Stefan Wied (ZWS-Geschäftsführer) einig, die täglich mit Situationen wie dieser zu tun haben.

Nicht nur im Bus ist viel los

Es ist ein Gemisch aus Baustellen, Verkehrslage, Personalmangel, Vorgaben und Wirtschaftlichkeit, das es den Fahrern erschwert den Fahrplan einzuhalten. Es kommt zu Verspätungen.

Die Verspätung einer Linie hat möglicherweise viele Auswirkungen auf Anschluss-Busse und es folgt der Bruch des geplanten Fahrplannetzes.

Fahrpersonalmangel ein bekanntes Problem

Dort ist auch das Problem des Fahrpersonalmangels nicht erst seit gestern bekannt, der, neben der Kündigung eines Subunternehmers der VWS, auch zu Fahrtausfällen führt. Entsprechend viele Maßnahmen hat, insbesondere die VWS, ergriffen, um gegenzusteuern: Personalakquise in Zusammenarbeit mit der Agentur für Arbeit, durch wöchentliches Werben bei Arbeitssuchenden, Lohnerhöhung und Bezahlung des Bus-Führerscheins für potentielle Fahrer von Morgen.

Spontanausfälle des Personals, wie sie gerade in der winterlichen Erkältungszeit vermehrt aufkommen, seien kaum auffangbar, so VWS, VGWS und ZWS. Das Fahrpersonal müsse Überstunden leisten, was auf Dauer ebenfalls zu weiteren Krankheitsfällen und damit zu Fahrtausfällen führe.

Reger Austausch

Man müsse der derzeitigen Situation im Busverkehr anderweitig begegnen. Daher kämen auf nachfrageschwächeren Linien und in den Verkehrsrandzeiten Kleinbusse zum Einsatz. Zukunftsweisend könnten vermehrt On-Demand-Verkehre stattfinden. Auch autonome Fahrzeuge könnten in weiter Zukunft verstärkt zum Einsatz kommen.

VWS, VGWS und ZWS entwickeln zusammen mit den Aufgabenträgern den Kreisen Siegen-Wittgenstein und Olpe Lösungen. „Wir möchten einen angemessenen öffentlichen Personennahverkehr leisten. Darum stehen wir in regem Austausch miteinander, denn wir alle möchten, dass sich die Lage bald bessert. So bitten wir die Fahrgäste um Entschuldigung, aber auch um Verständnis“, so Boch, Gottwald und Wied.

Artikel teilen: