Runder Tisch zu Großraum- und Schwertransporten bei der IHK Siegen

Herausforderungen und Chancen


Fachleute berieten in der IHK über Vereinfachungen für Schwertransporte. von IHK Siegen
Fachleute berieten in der IHK über Vereinfachungen für Schwertransporte. © IHK Siegen

Siegen/Olpe. Der Runde Tisch „Großraum- und Schwertransporte“ bei der IHK Siegen hat erneut Herausforderungen in verschiedenen Bereichen hervorgebrachte. Teilnehmer, darunter Speditionen, produzierende Unternehmen und Vertreter von Straßen.NRW, der Autobahn GmbH sowie Erlaubnis- und Genehmigungsbehörden, diskutierten über die kritische Rolle von Schwertransporten in politischen Fragen wie der Energiewende und dem Wohnungsbau.


Die Bürokratie und Personalmangel behindern weiterhin Schwertransporte, obwohl Fortschritte durch die Digitalisierung, insbesondere bei der Autobahn GmbH, erzielt wurden. Dennoch führen schnellere Bearbeitungszeiten nicht zwangsläufig zu mehr Genehmigungen. Die Digitalisierung der Antragsbearbeitung über das VEMAGS-Programm schreitet ebenfalls voran.

Prioritäten für 2024 bei der Autobahn GmbH liegen laut Bernd Höhne (Autobahn Westfalen) auf der Sanierung und dem Neubau von Brückenbauwerken. Maßnahmen wie die Ausweitung des Verzichts auf Planfeststellungsverfahren könnten die Beschleunigung fördern. Transparentere Auflagenführung und die Diskussion über Maximallängenregelungen sind ebenfalls Themen.

Kritik kam bezüglich der geringen Praxiserfahrung in Bund-Länder-Arbeitsgruppen für gesetzliche Regelungen. Dauergenehmigungen für regelmäßige Transporte wurden nur für drei Monate statt einem Jahr erteilt, was Unverständnis hervorrief. Die Genehmigungsbehörden und ihre Verfahrensweisen beeinflussen ebenfalls die Gesamtbearbeitungszeit.

Vereinfachungen gewünscht

Mit Blick auf die Zukunft betonten die Teilnehmer die Notwendigkeit von Vereinfachungen, besonders angesichts bevorstehender Baumaßnahmen an der Verkehrsinfrastruktur. Die Exportorientierung der Unternehmen erfordert gute Rahmenbedingungen, da sie mit globalen Wettbewerbern konkurrieren.Wie notwendig dies in Zukunft sein wird, machte auch der aktuelle Ausblick auf anstehende Baumaßnahmen an der regionalen Verkehrsinfrastruktur deutlich.

Steffen Scholz (Straßen.NRW) kündigte für die Volme Brücke in Kierspe im Zuge der Schwerlastroute die Einrichtung zweier nebeneinander liegender Behelfsbrücken an, die Transporte bis 299 Tonnen zuließen. Im kommenden Jahr wird die B 237 hierzu für einen Zeitraum von mehreren Wochen vollgesperrt und der Verkehr über die L 306 (Südumgehung Meinerzhagen) und die B 256 geführt.

Auch die A 4 wird zum Nadelöhr: Hier muss die Talbrücke Untereschbach abgerissen und erneuert werden. Dabei wird unter anderem eine mehrtägige Vollsperrung der Autobahn notwendig.

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