„Sauber gekippt“: A45-Talbrücke Eisern erfolgreich gesprengt

327 Meter langer Betonkoloss in Einzelteile zerlegt


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Am Sonntag, 26. März, wurde die A45-Talbrücke Eisern erfolgreich gesprengt. von Autobahn Westfalen
Am Sonntag, 26. März, wurde die A45-Talbrücke Eisern erfolgreich gesprengt. © Autobahn Westfalen

Eisern. Ein langer Fanfarenton, dann zwei kurze. Fünf Minuten später kippt der Betonkoloss zur Seite weg und fällt auf das vorbereitete Fallbett. Der merklichen Anspannung folgt nun die Erleichterung. Sprengmeister Michael Schneider und sein Team klatschen zufrieden in die Hände. Alles lief wie gewünscht bei der Sprengung des zweiten Teilbauwerks der Talbrücke Eisern an der A45 bei Siegen am Sonntag, 26. März.


„Es ist alles so gelaufen, wie wir uns das vorgestellt haben. Die Brücke ist ganz sauber in ihre vorbestimmte Richtung gekippt und liegt jetzt da, wo sie liegen soll“, fasst Schneider den Fall der 327 Meter langen Talbrücke zusammen.

Schon sehr früh am Morgen ist das Lampenfieber beim Sprengteam und allen Mitarbeitern der Autobahn Westfalen deutlich spürbar. Minutiös wurde dieser Tag geplant – seit rund zwei Monaten laufen die Vorbereitungen. Nichts wird dem Zufall überlassen: Bereits zwei Stunden vor der eigentlichen Sprengung beziehen um 9 Uhr die 44 Absperrposten ihre Positionen.

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Um sicher zu gehen, dass sich niemand mehr in der Sperrzone befindet, lässt Michael Schneider den Absperrbereich gegen 9.30 Uhr noch einmal mit Hundetrupps absuchen. „Die Sicherheit hat oberste Priorität“, schwört Schneider alle Beteiligten auf diesen besonderen Tag ein. Zeitgleich wird die A45 in beide Fahrtrichtungen voll gesperrt.

Um Punkt 11 Uhr schallt es dann durchs Tal: „Drei, zwei, eins – Zündung“ – und ein paar Sekunden später kippt das Teilbauwerk zur Seite weg.

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Wichtiger Schritt für den Neubau

In den folgenden Stunden begutachten nun die Bauwerksprüfer und Statiker das bereits neu gebaute Teilbauwerk in Fahrtrichtung Dortmund und stellen sicher, dass es während der Sprengung keinen Schaden genommen hat. Kurz nach 14 Uhr gibt es die erwartete gute Nachricht: Alles ist unkritisch, das neue Bauwerk hat keinen Schaden genommen. Und so kann die A45 um 14.30 Uhr wieder freigegeben werden.

„Die gelungene Sprengung ist ein wichtiger Meilenstein für den Ersatzneubau der Talbrücke Eisern. Nach den Aufräumarbeiten starten wir schnellstmöglich mit dem Neubau des zweiten Teilbauwerks. Der Brückenneubau hat bei der Autobahn Westfalen derzeit absolute Priorität und wir hoffen, dass Ende 2024 der Verkehr wieder uneingeschränkt über die drei A45-Talbrücken Rinsdorf, Rälsbach und Eisern fließen kann“, so die Direktorin der Autobahn Westfalen, Elfriede Sauerwein-Braksiek.

So geht es nun weiter

Ab Montag, 27. März, wird damit begonnen, die rund 14.500 Tonnen Abbruchmaterial abzufahren. Die Materialen werden getrennt und wieder verwertet. So wird beispielsweise der Beton zu Schotter verarbeitet und auf anderen Baustellen genutzt. Die Arbeiten unter der Brücke dauern bis Ende Mai. Danach wird die Obersdorfer Straße wieder für den Verkehr freigegeben und es starten die Vorbereitungen für den Neubau.

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