Schützen können aufatmen: Kein Verbot von Bleimunition beim Schützenfest

Brief von Ursula von der Leyen an Peter Liese


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Symbolfoto Vogelschießen von Nils Dinkel
Symbolfoto Vogelschießen © Nils Dinkel

Südwestfalen. „Die Schützen können aufatmen. Es wird kein Verbot von Bleimunition beim Vogelschießen geben. Dies hat mir Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen jetzt in einem persönlichen Schreiben bestätigt“, teilt der südwestfälische CDU-Europaabgeordnete Dr. Peter Liese mit.


Ursula von der Leyen schreibt, „dass es unverhältnismäßig wäre, künftige Beschränkungen auf die in Ihrem Schreiben angesprochenen traditionellen Schießsportveranstaltungen in kontrollierter Umgebung oder auf das Schießen mit historischen Waffen anzuwenden“.

„Ich freue mich sehr, dass uns diese Lösung gemeinsam gelungen ist. Ein Verbot wäre völlig unverhältnismäßig gewesen, da beim Vogelschießen durch den Kugelfang und die entsprechenden Vorkehrungen praktisch kein Blei in die Umwelt gelangt. Gleichzeitig hätte die Umrüstung der Schießstände und der Gewehre für die Vereine, die durch Corona ohnehin schon geplagt sind, erhebliche Kosten verursacht“, so Liese.

Peter Liese (Mitte) beim Westfälischen Schützentag in Bad Berleburg. von Europabüro
Peter Liese (Mitte) beim Westfälischen Schützentag in Bad Berleburg. © Europabüro

Peter Liese hatte in verschiedenen Gesprächen mit Ursula von der Leyen und ihren Mitarbeitern auf eine entsprechende Ausnahme gedrängt. Im Märze hatte Liese mit den Bundestagsabgeordneten Friedrich Merz, Carsten Linnemann, Florian Müller, Paul Ziemiak, Christian Haase, Volkmar Klein und Hans-Jürgen Thies einen Brief an die Europäische Kommission geschrieben.

Die erste Antwort vom 10. Juli war zunächst vage, aber mit Datum vom 20. Dezember gab es nun eine klare Aussage der Kommissionspräsidentin. Entscheidend war nach Ansicht von Liese ein persönliches Gespräch, in dem Vertreter der Europäischen Gemeinschaft Historischer Schützen (EGS) den Verantwortlichen der Europäischen Kommission erklärt haben, wie Vogelschießen funktioniert und warum dabei praktisch kein Blei in die Umwelt gelangt.

Müller froh über positives Signal

Der heimische Bundestagsabgeordnete Florian Müller (CDU), der Sprecher des Parlamentskreis Schützenwesen im Deutschen Bundestag, hatte sich vehement für die Schützen eingesetzt und begrüßt das klare Signal von EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen. „Wir freuen uns sehr über das positive Signal aus Brüssel und den Fortbestand von Brauchtum und Sport“, so Müller, den das Schützenwesen seit seiner Kindheit begleitet.

Das Bleiverbot bedeutet für die heimischen Schützen hohe Kosten von bis zu 20.000 Euro pro Verein, wenn Vogelstangen und Kugelfanganlagen ausgetauscht werden müssen. Das wäre eine existenzielle Bedrohung für die von ehrenamtlichem Engagement getragenen Schützenvereine. „Aufgrund der hohen Kosten für die Vereine und des geringen Nutzens für Umwelt und Gesundheit haben wir eine gezielte Ausnahme für Schützen gefordert“, berichtet der Sauerländer.


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