Uni Siegen geschlossen – Studierende kämpfen für gerechte Bezahlung

Streiksignal


Bei einem Streik in Düsseldorf gingen auch zahlreiche Menschen aus Südwestfalen auf die Straße. von ver.di
Bei einem Streik in Düsseldorf gingen auch zahlreiche Menschen aus Südwestfalen auf die Straße. © ver.di

Düsseldorf/Südwestfalen. Die Streikteilnehmer aus Südwestfalen haben vor der dritten Verhandlungsrunde am Donnerstag und Freitag, 7. und 8. Dezember, ein kraftvolles Signal an die Arbeitgeber gesendet.


Drei Busse und zahlreiche Mitglieder reisten zum zentralen Streiktag nach Düsseldorf. Die Universität Siegen blieb aufgrund der angekündigten Streikteilnahme ganztägig geschlossen. Der Protest richtet sich gegen prekäre Beschäftigung in der Wissenschaft und fordert einen Tarifvertrag für studentische Beschäftigte (TVStud).

Gewerkschaftssekretär Jasin Nafati von ver.di Südwestfalen betonte die Bedeutung der studentischen Beschäftigten für Lehre und Forschung. Die Einführung eines TVStud sei dringend erforderlich. Bezirksgeschäftsführer Michael Schnippering hob hervor, dass der Universitätsbetrieb ohne „Hilfskräfte“ – oft prekär beschäftigte Studierende – schwer aufrechtzuerhalten wäre.

In vielen Bundesländern fehlen tarifliche Regelungen für studentische Beschäftigte, während in Berlin der bestehende TVStud seit 17 Jahren nicht angepasst wurde. Besonders in Universitätsstädten sind Studierende von hohen Lebenshaltungskosten betroffen.

Gehaltslücke von 10,5 Prozent

Die stellvertretende Bezirksgeschäftsführerin Bettina Schwerdt erklärte, dass die TVStud-Kampagne einen Tarifvertrag für studentische Beschäftigte durchsetzen könne, wenn die Organisierung und Durchsetzungsfähigkeit steigen. Die Länderbeschäftigten haben eine Gehaltslücke von 10,5 Prozent im Vergleich zu Bund und Kommunen. Das Ziel ist, diesen Reallohnverlust aufgrund der Inflation auszugleichen.

Ver.di-Vorsitzender Frank Werneke kritisierte, dass die Länderarbeitgeber noch kein Angebot vorgelegt hätten und wesentliche Forderungen ignorierten. Er betonte die massiven Personalprobleme im öffentlichen Dienst und die unzureichende Bezahlung der Länderbeschäftigten.

Angemessene Wertschätzung gefordert

Ulrich Silberbach, Bundesvorsitzender des dbb beamtenbund und tarifunion, unterstrich die Wichtigkeit des öffentlichen Dienstes und forderte angemessene Wertschätzung, insbesondere bei den Einkommen und der Übernahme nach der Ausbildung. Er mahnte die Länderchefs, ihrer Verantwortung gerecht zu werden, um einen Verlust von Fachkräften zu verhindern.

Die Verhandlungen werden in der dritten Runde am 7. und 8. Dezember in Potsdam fortgesetzt. Der öffentliche Dienst ist entscheidend für das Land, und es wird betont, dass angemessene Wertschätzung und faire Konditionen notwendig sind, um die Qualität und Kontinuität sicherzustellen.

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