Peter Liese fordert Konsequenzen nach Massaker von Bucha und Gräueltaten

Europäisches Parlament für Energieboykott gegenüber Russland


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Symbolfoto: Das Europäische Parlament spricht sich für einen Energieboykott gegenüber Russland aus. von pixabay.com
Symbolfoto: Das Europäische Parlament spricht sich für einen Energieboykott gegenüber Russland aus. © pixabay.com

Kreis Olpe. Das Europäische Parlament hat am Donnerstag, 7. April, mit sehr großer Mehrheit einen Energieboykott gegenüber Russland gefordert. Der Boykott soll nicht nur Kohle, Öl und nuklearen Brennstoffe umfassen, sondern auch Gas.


Dazu erklärte der südwestfälische CDU-Europaabgeordnete und umweltpolitischer Sprecher der größten Fraktion im Europäischen Parlament (EVP-Christdemokraten) Dr. Peter Liese: „Das Massaker von Bucha und die anderen Gräueltaten von Putins Armee dürfen nicht ohne Konsequenzen bleiben. Wir müssen Putin und seine Oligarchen dort treffen, wo es sie am meisten schmerzt. Das ist nun mal der Energiebereich.“

Die russische Wirtschaft lebe praktisch nur von Energieexporten. Kohle, Öl und nukleares Brennmaterial seien im Gegensatz zu Gas, relativ leicht zu ersetzen, aber auch dies sei nicht ohne Herausforderungen.

„Der Boykott von Gas wäre für die Menschen und die Wirtschaft in der Europäischen Union besonders hart, aber auch der Krieg schadet natürlich der Wirtschaft und vor allen Dingen geht es um die Menschen in der Ukraine und die Millionen von Flüchtlingen, die vor dem Nichts stehen“, so der südwestfälische Europaabgeordnete.

Explodierende Energiepreise füllen Kriegskasse

Und weiter: „Putin greift in der Ukraine auch unsere Grundwerte an und deswegen müssen wir alles tun, um diesen Krieg so schnell wie möglich zu beenden. Schon im Jahr 2020 war das Geld, das wir nach Russland für Energie überwiesen haben mehr als der gesamte russische Militäretat.“

Im Jahr 2021 sei es dann fast doppelt so viel gewesen. Durch die Explosion der Energiepreise seien in den vergangenen Wochen teilweise bis zu einer Milliarde Euro am Tag in Putins Kriegskasse gespült worden. Dies müsse schnellstmöglich aufhören.

„Wir müssen so schnell wie möglich alle Alternativen nutzen. Das bedeutet, dass wir erneuerbare Energien so schnell wie möglich ausbauen müssen und durch Energieeffizienz der Energieverbrauch senken müssen“, so Liese.

Sparmaßnahmen prüfen

Laut ihm sollte jeder einzelne, der das noch nicht getan hat sich nochmal intensiv prüfen, wo er selbst Energie einsparen kann, etwa in dem man die Heizung runter dreht oder die öffentlichen Verkehrsmittel statt dem eigenen Auto nutzt, wann immer das möglich ist.

„Kurzfristig brauchen wir aber auch Flexibilität beim Einsatz heimischer Kohle und ich bin davon überzeugt, dass die Kernkraftwerke mindestens für den nächsten Winter und wahrscheinlich auch im Winter 23/24 weiterlaufen müssen“, so Liese.

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