Rund 2.000 Landwirte aus Westfalen-Lippe zur Kundgebung in Berlin

WLV-Präsident: „Wir brauchen ganz akut Lösungen“


Auch eine Gruppe aus dem Kreis Olpe nahm an der Kundgebung in Berlin teil. von WLV
Auch eine Gruppe aus dem Kreis Olpe nahm an der Kundgebung in Berlin teil. © WLV

Berlin/Westfalen. Im Rahmen der Aktionswoche des Westfälisch-Lippischen Landwirtschaftsverbandes (WLV) haben überall in Westfalen-Lippe seit dem 8. Januar Landwirte zunächst mit Treckerrundfahrten und im weiteren Wochenverlauf durch verschiedene Aktionen auf die Sorgen des Berufsstandes aufmerksam gemacht.


Den vorläufigen Abschluss der Aktionswoche bildete am Montag, 15. Januar, die Teilnahme an der Kundgebung des Deutschen Bauernverbandes vor dem Brandenburger Tor. Rund 2.000 Landwirte aus Westfalen-Lippe haben sich teils schon in der Nacht zu Montag mit Bussen, Bahn und Fahrgemeinschaften auf den Weg nach Berlin gemacht.

Bewusstsein geschaffen

„Mit unserer Aktionswoche ist es nach unserer Einschätzung gelungen, flächendeckend ein Bewusstsein für die Sorgen der Landwirte zu schaffen. Wir sind weiter gesprächsbereit, unser Appell an die Bundesregierung ist aber klar: Wir brauchen Lösungen. Wir fordern die Rücknahme der Sparpläne in Gänze“, machte WLV-Präsident Hubertus Beringmeier vor dem Brandenburger Tor deutlich.

„Wir nehmen Lindner jetzt beim Wort“, betonte Beringmeier in Reaktion auf die Vorschläge des Bundesfinanzministers für Entlastungen der Betriebe. Lindner hatte vorgeschlagen, gesetzliche Regelungen zur Steuerglättung sowie für eine Risikorücklage zu schaffen.

Verlässliche Perspektiven

„Wenn die Regierung jetzt nicht in ernsthafte Gespräche einsteigt und sich nicht bewegt, werden wir nicht nachlassen und weitere demokratische Wege wählen“, sagte Beringmeier. „Wir brauchen ganz akut Lösungen, die für das Wirtschaften auf unseren Höfen verlässliche Zukunftsperspektiven bieten.“

Für einen Haupterwerbsbetrieb bedeutet die Steuererhöhung beim Agrardiesel Mehrkosten in Höhe von durchschnittlich 3.000 bis 5.000 Euro pro Jahr. Der Wegfall der Kfz-Steuerbefreiung würde Mehrbelastungen von bis zu 1.000 Euro je nach Schlepper und Jahresleistung nach sich ziehen.

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