22-Jähriger soll bei Karnevalsveranstaltung rechte Parolen gerufen haben

Staatsschutz ermittelt


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Symbolfoto. von Nils Dinkel
Symbolfoto. © Nils Dinkel

Berlinghausen. Bei einer Karnevalsveranstaltung am Samstagabend, 3. Februar, in Berlinghausen sind offenbar rechte Parolen gerufen worden. Wie der WDR zuerst berichtete, ermittelt der Staatsschutz gegen einen 22-Jährigen, gegen den die Polizei einen Platzverweis aussprach.


„Es wurde die Polizei gerufen, weil sich ein 22-Jähriger nach Zeugenaussagen verdächtig geäußert hat. Ihm wurde ein Platzverweis erteilt“, so Sebastian Hirschberg von der Polizei Hagen.

Die Aussagen des Mannes könnten demnach den Tatbestand des Paragrafen 130 des Strafgesetzbuchs (Volksverhetzung) erfüllen. Die Siegener Staatsanwaltschaft habe die ersten Ermittlungen übernommen und den Fall nun an den Staatsschutz der Polizei Hagen übergeben, die diesen nun überprüfe. Hierzu sollen Zeugen und auch der Tatverdächtige befragt werden.

Verein steht für Weltoffenheit

Andreas Wigger, Vorsitzender der veranstaltenden Schützenbruderschaft Berlinghausen, sagt auf LokalPlus-Nachfrage, dass den Vorfall nur wenige Besucher mitbekommen hätten. „Es war ein ganz normaler Auftritt der Belmicker mit einem Lied, auf das offenbar Rechtsradikale abfahren. Ein junger Anwesender hat daraufhin rechtsradikal mitgegrölt“, so der Vorsitzende. Auf der Bühne habe dies niemand mitbekommen.

Auch den Verein habe die Information erst erreicht, als die Situation wieder vorbei war. Der Verein habe daraufhin die Polizei informiert. Schon bei einer Veranstaltung in Belmicke habe es kürzlich einen ähnlichen Vorfall gegeben. „Der Belmicker Präsident Rainer Tomasetti nahm anschließend Stellung auf der Bühne. Er hat sich absolut von Rechtsradikalismus distanziert“, erklärte Andreas Wigger.

„Im Gegenteil, in unseren Gruppen sind wir weltoffen und eigentlich ein Paradebeispiel für etwas anderes. Bei uns hat Rechtsradikalismus überhaupt keinen Platz!“, positioniert er sich.

Gut besuchte Veranstaltung

„Ich bin umso enttäuschter, dass die Veranstaltung jetzt so Aufsehen erregt“, sagte er. Die Sitzung sei super gewesen. Auch die Besucherzahlen seien besser gewesen als sonst. „Abgesehen von dem Vorfall war es ein kleiner, feiner Dorfkarneval“, so Andreas Wigger, der sich nun auf den Karneval in der Rosestadt freut.

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