Bürgermeister: Stadtbad-Schließung ist ein „massiver Eingriff“

Stadt investiert knapp 13 Millionen


  • Drolshagen, 20.02.2024
  • Politik
  • Von Rüdiger Kahlke
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Das Stadtbad in Drolshagen. von Sven Prillwitz
Das Stadtbad in Drolshagen. © Sven Prillwitz

Drolshagen. „Nichthandeln, was die Suche nach Einsparmöglichkeiten angeht“, hat Drolshagens Bürgermeister Ulrich Berghof dem Kreis vorgeworfen. Er fordert eine bessere finanzielle Ausstattung der Kommunen. Sie trügen die Hauptlast der staatlichen Leistungen. Bund, Land und Kreis forderte er auf, jede weitere Belastung kommunaler Haushalte zu unterlassen und nach eigenen Einsparmöglichkeiten zu suchen.“


Der Bürgermeister räumte ein, dass die Schließung des Stadtbades (LokalPlus berichtete) „einen massiven Einschnitt“ darstelle. Diese Sparmaßnahme sei eine direkte Folge „der fehlenden Möglichkeit eines Neubaus oder einer grundlegenden Sanierung.“ Zudem stiegen Unterhaltsaufwand und Energiekosten deutlich. „Mit vermehrten Schließungszeiten ist zu rechnen“, so Berghof. Alternativen, wie Schulschwimmen und Vereinssport ermöglicht werden könnten, müssten intensiv überlegt werden.

Erhebliche Investitionen

Auf große Herausforderungen wies Kämmerer Rainer Lange hin. So seien „erhebliche Investitionen“ in Gebäudebestand, Straßen und Abwasserbeseitigung nötig. Anstehende Investitionen müssten angesichts steigender Baupreise und anderer Anforderungen auf ihre Notwendigkeit überprüft werden. Für Investitionen sind knapp 13 Mio. Euro eingeplant. Davon sollen zehn Millionen Euro durch Kredite finanziert werden.

Größte Posten sind der Erwerb weiterer Genossenschaftsanteile an der Wohnraum.Drolshagen (3,85 Mio. €), Maßnahmen an Straßen und Wirtschaftswegen (2,05 Mio. €), Baumaßnahmen am Kanalnetz (1,18 Mio. €) und 905.200 Euro für Fahrzeuge und Ausrüstung der Feuerwehr.

Belastung durch Kassenkredite

Lange wies zudem darauf hin, dass die Stadt seit 2022 ohne Kassenkredite ausgekommen sei. Neuerdings müssten wieder Liquiditätskredite aufgenommen werden. Der Kämmerer geht davon aus, dass die Kreditsumme bis 2027 auf 12,3 Mio. Euro steigt. Die Zinsen würden damit von 10.000 € in 2024 auf 480.000 € in 2027 steigen - eine erhebliche zusätzliche Belastung für die Stadt.

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