Mahnwache in Drolshagen: Solidarität mit der Ukraine

200 Teilnehmer erleben ergreifende Beiträge


Zu den Höhepunkten der Mahnwache zählten die Violinklänge von Orest Kudlovskij. von privat
Zu den Höhepunkten der Mahnwache zählten die Violinklänge von Orest Kudlovskij. © privat

Drolshagen. Etwa 200 Menschen haben sich am Samstag, 24. Februar - zu einer Mahnwache auf dem Drolshagener Marktplatz versammelt. Zwei Jahre nach Beginn der Krieges wollten sie in Wort und Musik so ihre Solidarität mit der Ukraine zeigen.


Klänge der ukrainischen Nationalhymne eröffneten die Veranstaltung, die von der unabhängigen Drolshagener Wählergemeinschaft UDW und der Stadt Drolshagen organisiert wurde.

Andreas Wigger vertrat in seiner Ansprache als 1. stellvertretender Bürgermeister die Stadt Drolshagen. „Als genau vor zwei Jahren der Einmarsch der Russen begann, dachte man zunächst an einen kurzen heftigen Kampf. Dann dauerte es Wochen und Monate. Und jetzt genau zwei Jahre“, fuhr er fort.

Einige Wortbeiträge informierten und mahnten die Teilnehmer. von privat
Einige Wortbeiträge informierten und mahnten die Teilnehmer. © privat

Mit drastischen Worten umriss Andreas Wigger die Not der geflüchteten, ausharrenden und kämpfenden Ukrainer. Er schloss mit den Worten: „Diese Mahnwache möge aber auch ein Zeichen an alle Geflüchteten sein: Wir stehen zu euch. Wir sind an eurer Seite. Wir stehen gemeinsam auf für Frieden und Demokratie in Europa!“

Zwischen den Wortbeiträgen wurden gemeinsam Lieder in verschiedenen Sprachen gesungen.

Entschlossenheit und Mut beim ukrainischen Volk

Alina Mirabella berichtete als Drolshagenerin mit ukrainischen Wurzeln aus ihrer Heimat: „Das ukrainische Volk hat seine Entschlossenheit und seinen Mut bewahrt, für seine Freiheit zu kämpfen.“ Man werde es Russland nicht ermöglichen, die Ukraine zu zerstören.

Orest Kudlovskij, Musiker mit deutscher und ukrainischer Biographie, gab in seiner Rede einen Einblick in die wechselvolle Geschichte der Ukraine. Er appellierte an die Anwesenden, alles zu tun, um den Schatz der Demokratie zu hüten.

Er sprach Drolshagen und Deutschland seinen großen Dank aus für die Hilfsleistungen, die Spenden und vielfältige Unterstützung von Staat, Kommunen und Bürgern.

Orest Kudlovskij gab den Zuhörern einen Einblick in die Geschichte der Ukraine. von privat
Orest Kudlovskij gab den Zuhörern einen Einblick in die Geschichte der Ukraine. © privat

Als letzten Wortbeitrag lasen Alina Mirabella und Solveig Forsthoff in Ukrainisch und in Deutsch die eigens für diese Mahnwache verfasste Ansprache von Anna Pryshchepenko vor. Diese hatte als eines der vielen „Tjernobylkinder“ ab 1993 viele Sommer ihrer Kindheit bei einer Drolshagener Familie verbracht, die sie bis heute zu ihrem zweiten Zuhause zählt.

Zu den Höhepunkten der Mahnwache zählten die Violinklänge von Orest Kudlovskij. Der Musiker, der in der Ukraine und in Deutschland Geige studiert hat, ist seit August 2023 festes Mitglied des WDR Sinfonieorchesters in Köln. Während seiner Darbietung des Violinsolostückes „Melody“ des bekannten ukrainischen Komponisten Myroslav Skoryk, standen die Zuhörer trotz beißender Kälte ganz still und andächtig auf dem alten Marktplatz in der von Kerzen erhellten, einbrechenden Dunkelheit.

Zum Abschied spielte Orest Kudlovskij die ukrainische Nationalhymne. Nach der Mahnwache standen noch Menschen lange in Gruppen zusammen.

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