Motorräder nach Rennen beschlagnahmt - Ein Fahrer flüchtet

In der Spitze 170 Stundenkilometer


Symbolfoto. von Nils Dinkel
Symbolfoto. © Nils Dinkel

Drolshagen/Lüdenscheid/Meinerzhagen. Mit in der Spitze knapp 170 Stundenkilometern sind am Donnerstag, 18. Mai, drei Motorradfahrer an der Nordhelle unterwegs gewesen. Zwei der Männer stoppte die Polizei; ein dritter flüchtete.


Die Polizei hatte die Gruppe mit einem zivilen Motorrad verfolgt. Das ProViDa-Krad - eine Art Radarwagen auf zwei Rädern - filmte die Fahrt nordwärts (ProViDa steht für „Proof Video Data System“). Fast 30 Kilometer ging es von Drolshagen aus durch Meinerzhagen bis nach Lüdenscheid. Ohne Rücksicht auf Gegenverkehr oder Abstände überholten die drei Motorräder aus dem Raum Hagen/ Iserlohn andere Verkehrsteilnehmer.

Auch die Durchschnitts-Geschwindigkeit lag deutlich über dem, was auf der teilweise sehr schmalen, unübersichtlichen und kurvenreichen Strecke erlaubt ist. An dem Kreisverkehr in der Nähe der Autobahnauffahrt Lüdenscheid-Süd sahen die drei das rote „Stop Polizei“. Einer der Fahrer gab erneut Gas und flüchtete.

Die anderen beiden mussten für die Heimfahrt andere Verkehrsmittel nutzen: Die Polizei beschlagnahmte Motoräder und Führerscheine der 50 bzw. 43 Jahre alten Männer. Die Ermittlungen zu dem dritten Fahrer laufen.

Rücksichtslose Fahrweise

Aufgrund der über eine weite Strecke rücksichtslosen und grob verkehrswidrigen Fahrweise ermittelt die Polizei wegen eines Verstoßes gegen Paragraph 315d des Strafgesetzbuches („Verbotenes Kraftfahrzeugrennen durch grob verkehrswidriges und rücksichtsloses Fortbewegen als Fahrzeugführer zur Erreichung der höchstmöglichen Geschwindigkeit“).

Der sieht Freiheitsstrafen bis zu zwei Jahren oder entsprechende Geldstrafen vor. Die Polizei kündigt weitere intensive Kontrollen auf den typischen Motorradstrecken im Märkischen Kreis an. Der Grund liegt in den Unfallzahlen: Im vergangenen Jahr verunglückte im Märkischen Kreisgebiet alle 38 Stunden in Motorradfahrer. 62 Personen wurden leicht und 39 schwer verletzt sowie fünf Motorradfahrer getötet. „Die Zahlen steigen leider“, so die Polizei.

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