Aggressiver Schimmelpilz in Schützenhalle Rönkhausen - was nun?

Rönkhausen. Die gute Nachricht zuerst: Das Schützenfest in Rönkhausen (Samstag bis Montag, 27. bis 29. August) findet statt. Wo gefeiert wird, prüft der Vorstand der Antonius-Schützenbruderschaft derzeit. Grund für die Überlegungen, einen Ort zum Feiern zu finden, ist ein aggressiver Pilzbefall (Hausschwamm) in der Schützenhalle. Der Schimmelpilz ist für Menschen ungefährlich, aber für Holz ein äußerst aggressiver Gegner.

Aufgefallen ist der Schimmelpilz nach der Feier eines 50. Geburtstages. Beim Aufräumen entdeckte das Vereinsmitglied, das die Halle für seine Party gemietet hatte, Schimmel an einem der Pfeiler. Umgehend informierte er den Vorstand der Schützenbruderschaft Rönkhausen.

Die Verantwortlichen inspizierten das Ausmaß des Schadens und zogen einen Gutachter zu Rate. Konsequenz: Die befallenen Gebäudeteile wurden abgeriegelt und der Boden fachgerecht durch die Firma Polygon Vatro entfernt.

Wehrmutstropfen dabei: Der neue Hallenboden wurde erst im Jahr 2018 verlegt. Hintergrund war, dass die Halle barrierefrei werden sollte und die Stufen zu den Seitenschiffen beseitigt wurden. Mutmaßungen gehen dahin, dass der Boden möglicherweise nicht fachgerecht verlegt wurde, da die Entlüftungen nicht verbaut wurden.

Kurz nach Bekanntwerden, dass die Halle von Schimmelpilz befallen ist, wurde eine außerordentliche Mitgliederversammlung einberufen. Bei dieser Versammlung wurde der Beschluss gefasst, dass jedes der 450 Vereinsmitglieder eine Einmalzahlung von 100 Euro hinzusteuert.

Selbst wenn der Verein Regressansprüche gegen die Bodenverleger-Firma geltend machen kann, was erst geklärt werden muss, müssen die Kosten für den Gutachter und für den Abriss des Hallenbodens (rund 60.000 Euro) vorfinanziert werden.

„So eine Summe kann ein kleiner Verein wie wir nicht mal eben stemmen. Wir sind für jede Hilfe dankbar“, macht der stellvertretende Schriftführer André Ermes im Gespräch mit LokalPlus deutlich.

Bürgermeister Achim Henkel, der ebenso wie Kreisoberst Markus Bröcher an einer der Sitzungen teilnahm, signalisierte Hilfe seitens der Gemeinde. „IHREN Anteil“ aus dem Investitionsprogramm für Schützenhallen haben die Rönkser noch nicht vollständig ausgeschöpft, so dass daraus noch eine finanzielle Zuwendung zu erwarten sei, zeigt sich André Ermes optimistisch.

Auch der CDU-Landtagsabgeordnete Jochen Ritter wurde kontaktiert und signalisierte seine Unterstützung. Als Weltklasse bezeichnete André Ermes das Angebot der Schützenbruderschaft Lenhausen, ihre Schützenhalle für das Rönkser Schützenfest kostenlos zur Verfügung zu stellen. „Wir würden aber gerne im eigenen Ort feiern“, gibt der stellvertretende Schriftführer mit Blick auf die Alternativen zu bedenken.

Geprüft wird derzeit, ob die benachbarte Reithalle in Frage kommt. Bis eine Entscheidung fällt, müssten jedoch die Brandschutzauflagen und weitere Details geklärt werden.