Dirk Heimes sorgt sich um Kröten und Feuersalamander am Oberbecken

Einsatz für Artenschutz


  • Finnentrop, 13.05.2023
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Bei Wind und Wetter, Tag und Nach,t ist Dirk Heimes am Oberbecken unterwegs. von Nicole Voss
Bei Wind und Wetter, Tag und Nach,t ist Dirk Heimes am Oberbecken unterwegs. © Nicole Voss

Rönkhausen. Als „Krötenretter“ am Pumpspeicherwerk (Oberbecken) bei Rönkhausen ist Dirk Heimes in seinem Umfeld längst bekannt. Was er jetzt bei einem seiner nächtlichen Rundgänge entdeckte, hat auch ihn verwundert: Etwa 30 Feuersalamander kreuzten seinen Weg.


Eine Tatsache, die Dirk Heimes beunruhigt. Könnte es sein, dass der natürliche Lebensraum durch die zubetonierte Wellenschutzwand auch für die Salamander beeinträchtigt ist? Für den Deutmecker eine beunruhigende Situation, da Salamander erwiesenermaßen steinalt werden, wie Dirk Heimes zu bedenken gibt

Der 74-Jährige stellt sich die Frage: „Was passierte in der Bauphase 2018 bis 2020 mit den Amphibien, die ja auch in den Umbaujahren massenhaft von März bis Mai ins Oberbecken marschiert sind, um ihre Art zu erhalten?“

Am Oberbecken sind auch jede menge Salamander unterwegs. von Nicole Voss
Am Oberbecken sind auch jede menge Salamander unterwegs. © Nicole Voss

Der Reihe nach. Das Oberbecken kennt Dirk Heimes wie seine Westentasche. Sein Vater war dort schon vor vielen Jahren mit dem Delta-Drachen unterwegs und er selber hat an so mancher sportlichen Veranstaltung teilgenommen. Mittlerweile dienen seine stetigen, nächtlichen Abstecher dorthin nicht nur der sportlichen Betätigung, sondern auch dem Artenschutz.

In den vergangenen drei Jahren hat er dort etwa 2.500 Kröten „aufgegabelt“ und ist nach eigener Recherche und Rücksprache mit seinem Bruder, einem Diplom-Biologen, davon überzeugt, dass die Population – wie auch bei den Salamandern - mindestens das Zehnfache beträgt . „Die Tiere versuchen die Betonwand wegzuschieben, um dahinter ihren gewohnten Platz zum Ablaichen zu erreichen. Das ist erbärmlich“, moniert Dirk Heimes.

Krötenpopulation gibt es am Oberbecken seit mehr als 50 Jahren. von Nicole Voss
Krötenpopulation gibt es am Oberbecken seit mehr als 50 Jahren. © Nicole Voss

Entstanden sei das Problem seiner Meinung nach im Jahr 2021, als der „bodenfreie und durchlässige alte Zaun“ zugemacht wurde. „In die Betonwand müssen Löcher geschnitten werden, damit die Amphibien rein und raus können und die Möglichkeit zum Ablaichen haben“, so Dirk Heimes.

Nachdem er die Tiere gesichtet hatte und überlegte, wie sie ins Wasser gelangen könnten, entschied er sich, die Kröten mitzunehmen und umzusiedeln. Dirk Heimes verweist darauf, dass es Kröten dort schon seit mehr als 50 Jahren gibt. Er appelliert, die dort vorhandene Natur so zu erhalten, wie sie sich entwickelt hat, und die Tiere zu schützen.

Auf Tafeln wird die Funktionsweise des Pumpspeicherwerkes erklärt. von Nicole Voss
Auf Tafeln wird die Funktionsweise des Pumpspeicherwerkes erklärt. © Nicole Voss

Nachfragen beim Betreiber des Pumpspeicherwerkes und beim NABU führten zu keinem für ihn befriedigenden Ergebnis.

Infos zum Pumpspeicherwerk

Das Pumpspeicherwerk, oberhalb von Rönkhausen, steht seit 1969 für Stromerzeugung mittels Wasserkraft. Mit einer Dammlänge von 1.300 Metern und einem Stauinhalt von 1,3 Millionen Kubikmeter Wasser ist das Bauwerk eine technische Meisterleistung und ein beliebtes Ziel für Ausflügler, Wanderer des Sauerland-Höhenflugs und Naturliebhaber – mit fantastischer Aussicht.

Das Grundprinzip des Pumpspeicherwerks: Nachts wird Wasser aus der Glingetalsperre hoch in das Oberbecken gepumpt. Bei Bedarf läuft das Wasser zurück und mittels Generatoren wird Strom produziert. Der öffentliche Dammweg auf dem etwa 500 Meter hohen „Dahlberg“ ist öffentlich zugänglich.

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