Finnentrop auf gutem Weg, aber Handlungsbedarf in Haushalt und IT

Neuer gpaNRW-Bericht


Von links: Joel Kießling (Prüfer), Michael Esken (Präsident der gpaNRW), Bürgemeister Achim Henkel und Anika Wolff (Projektleitung gpaNRW). von Gemeinde Finnentrop
Von links: Joel Kießling (Prüfer), Michael Esken (Präsident der gpaNRW), Bürgemeister Achim Henkel und Anika Wolff (Projektleitung gpaNRW). © Gemeinde Finnentrop

Finnentrop. Die Gemeindeprüfungsanstalt Nordrhein-Westfalen (gpaNRW) hat Finnentrop überörtlich geprüft, um die sachgerechte, rechtmäßige und wirtschaftliche Verwaltung zu bewerten.


In den prüfungsrelevanten Bereichen Finanzen, Gremienarbeit, Vergabewesen, IT an Schulen und ordnungsbehördliche Bestattungen wurden verschiedene Aspekte beleuchtet. Die wesentlichen Ergebnisse und Handlungsempfehlungen stellten die Projektleiterin Anika Wolff, gpa-Prüfer Joel Kießling sowie gpaNRW-Präsident Michael Esken im Haupt- und Finanzausschuss vor.

Die Haushaltssituation in Finnentrop habe sich verbessert, bedingt durch gute konjunkturelle Entwicklungen. Dennoch bestehe Handlungsbedarf aufgrund geplanter negativer Jahresergebnisse bis 2026. Die gpaNRW lobt die Aufbauarbeit im Finanzcontrolling, empfiehlt jedoch Optimierungen im Fördermittelmanagement. Das Risiko der Haushaltsplanung liege in der unsicheren wirtschaftlichen Entwicklung.

Die Gremienarbeit in Finnentrop ist laut gpaNRW gut aufgestellt, mit einem größeren Gemeinderat als in Vergleichskommunen. Digitale Gremienarbeit und effizientes Sitzungsmanagement werden positiv bewertet. Die gpaNRW empfiehlt, den Bedarf an Zuwendungen für Fraktionen regelmäßig zu ermitteln.

Digitalisierung: Kreidezeit verlassen

Im Bereich Vergabewesen erfolgten Updates, darunter eine neue Dienstanweisung Vergabe und in Entwicklung befindliche Maßnahmen zur Korruptionsprävention. Die Gemeinde könnte die zentrale Vergabestelle des Kreises Siegen-Wittgenstein intensiver nutzen, um organisatorische Vorteile zu maximieren.

Die Informationstechnik an Schulen ist besonders während der Corona-Zeit in den Blick geraten. „Die Kreidezeit hat die Gemeinde Finnentrop längst verlassen“, spielte Joel Kießling auf das jahrzehntelang gängige Schreibwerkzeug an. Tatsächlich sei die Ausstattung der Klassenräume mit Präsentationstechnik in Finnentrop überdurchschnittlich.

Jedoch fehle ein Medienentwicklungsplan (MEP) zur schulübergreifenden Steuerung und Optimierung. Die gpaNRW betont die Vorzüge eines MEPs als Steuerungsinstrument.

Haushalt zukunftsfest machen

Ordentliches Bestattungswesen in Finnentrop wurde gelobt, da es keine ordnungsbehördlichen Bestattungen in 2021 gab. Empfohlen wird die Verschriftlichung von Verfahrensstandards für eine konsistente Ablaufsicherung bei personellen Wechseln.

Gpa-Präsident Michael Esken unterstreicht die geordneten finanziellen Verhältnisse der Gemeinde und empfiehlt, den Haushalt durch eigene Maßnahmen wetter- und zukunftsfest zu machen. Bürgermeister Achim Henkel dankt der gpaNRW für die Orientierungshilfe und betont die partnerschaftliche Zusammenarbeit von Politik und Verwaltung.

„Gute Arbeit für die Bürger vor Ort“

Der Prüfungsbericht dient als Ideengeber für zukünftige Entwicklungen. Bürgermeister Henkel zeigt sich überzeugt, dass die aktuellen Herausforderungen durch gemeinsame Anstrengungen bewältigt werden können.

„Ich glaube, dass der vorliegende Abschlussbericht einmal mehr bestätigt, dass hier vor Ort gute Arbeit für die Bürger geleistet wird. Nach meiner Überzeugung sind die aktuellen Herausforderungen auf den unterschiedlichsten Gebieten des Gemeinwesens nur durch ein partnerschaftliches Miteinander von Politik und Verwaltung zu bewältigen.“

Die gpaNRW werde als Partner für fokussierte Entwicklung und notwendigen Weitblick geschätzt. Die politischen Beratungen werden laut Bürgermeister fortgesetzt, stets mit dem Ziel, die Gemeinde Finnentrop für die Bewohner weiterzuentwickeln.

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