Gemeinde Finnentrop rechnet mit Gewerbesteuer-Rekord

Haushaltseinbringung in Ratssitzung


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Die Mitarbeiter des Rathauses haben eine Fleißarbeit geleistet. von Nicole Voss
Die Mitarbeiter des Rathauses haben eine Fleißarbeit geleistet. © Nicole Voss

Finnentrop. Von einem richtigen Mammutwerk und einer wahren Fleißarbeit sprach Finnentrops Bürgermeister Achim Henkel am Dienstag, 21. November, bei seiner Haushaltsrede in der Ratssitzung. Das Haushaltsjahr 2023 habe sich sehr positiv entwickelt und schließe anstelle eines negativen Ergebnisses in Höhe von rund 2,5 Millionen Euro mit einem prognostizierten Überschuss in Höhe von knapp einer Million Euro ab.


Ausschlaggebend dafür seien auch Mehrerträge bei der Gewerbesteuer. 16,5 Millionen Euro würden das beste Ergebnis in der Geschichte der Gemeinde Finnentrop bedeuten.

Bedeutende Mehraufwendungen zeichnen sich andererseits bei der Schülerbeförderung (von 538.000 auf 623.000 Euro) ab.

Historischer Höchststand der Ausgleichsrücklage

Mit einem historischen Höchststand der Ausgleichsrücklage von knapp 12,8 Millionen Euro geht die Gemeinde Finnentrop in das Haushaltsjahr 2024. Schlechte Nachricht: Die Ausgleichsrücklage ist vermutlich bis 2026 aufgebracht, um den Haushalt auszugleichen.

Kritik übte Bürgermeister Henkel an der erneut gestiegenen Kreis- und Jugendamtsumlage, die im Jahr 2024 um 4,1 Millionen Euro auf dann 20,6 Millionen Euro angehoben werde. Damit nehme die Umlage annähernd 45 Prozent der gemeindlichen Aufwendungen ein. „Etwaige Konsolidierungsmaßnahmen des Kreises Olpe zeigen offenbar keine Wirkung. Der Finanzbedarf des Kreises ist von 2015 bis 2024 um fast 90 Millionen Euro um rund 92 Prozent gestiegen“, so Achim Henkel.

Die höchsten Ausgaben

Im Jahr 2024 sind Investitionen in Höhe von 12,4 Millionen Euro geplant. Die höchsten Investitionen: Planung und Modernisierung des Erlebnisbades Finto (2,6 Millionen Euro) und Sanierung und Ausbau der Industriestraße (1,9 Millionen). Für das Straßenerneuerungskonzept sind 350.000 Euro vorgesehen und für Ausbaumaßnahmen in Wohn- und Industriegebieten 730.000 Euro.

450.000 Euro sind für das gemeinsame Kunstrasenprojekt der Sportvereine Fretter, Heggen und Rönkhausen angesetzt. Besonders erwähnte Bürgermeister Henkel die Umstellung der gesamten Straßenbeleuchtung auf LED-Technik. „Das wäre ein echter Meilenstein für die Gemeinde mit hohen Investitionskosten, aber auch einem riesigen Einsparpotenzial“, so Achim Henkel.

Unabhängiges Sofwareprogramm

Das Gemeindeoberhaupt wies darauf hin, dass die Aufstellung des Haushaltsplans ein schwieriger Prozess gewesen sei, da auf bewährte Softwareanwendungen sowie zentral gesicherte Daten – aufgrund des Hackerangriffs – kein Zugriff mehr bestanden habe.

Die Gemeinde Finnentrop habe 2023 ein von der SIT unabhängiges Softwareprogramm zum Finanzcontrolling und zur Finanzberichterstattung implementiert. Die gesetzlichen Rahmenbedingungen bei der Aufstellung des Haushaltsplans seien in vollem Umfang eingehalten worden.

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