Hohe Kreisumlage belastet den Finnentroper Haushalt enorm

Rat verabschiedet Etat 2023


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Der Gemeinderat verabschiedete am Dienstag, 13. Dezember 2022, den Haushaltsplan 2023. von Marita Sapp
Der Gemeinderat verabschiedete am Dienstag, 13. Dezember 2022, den Haushaltsplan 2023. © Marita Sapp

Finnentrop. Der Rat der Gemeinde Finnentrop hat am Dienstag, 13.Dezember, einstimmig den Haushaltsplan für das kommende Jahr beschlossen. Der Etat sieht 37,14 Millionen Euro Erträge und 39,72 Millionen Euro Aufwendungen vor. Grund- und Gewerbesteuer werden leicht erhöht, die Gebühren für Wasser und Abwasser bleiben stabil.


Als wesentliches Ziel hat sich die Gemeinde gesetzt, ihre Position als industriestarke Kommune und attraktiven Gewerbestandort zu stärken. An Gewerbesteuereinnahmen werden 10,5 Millionen Euro veranschlagt.

Sorgen macht vor allem die Kreisumlage, die auf 16,5 Millionen Euro steigt - ein enormes Plus von 3,5 Millionen. Das sorgt dafür, dass der Gemeinde von ihren Steuereinnahmen nichts bleibt. „Die Kreisumlage zieht uns blank“, hatte Kämmerer Josef Baußmann schon bei der Einbringung des Haushalts im November geklagt. Hinzu kommt, dass die Gemeinde wegen der gestiegenen Steuerkraft keine Schlüsselzuweisungen vom Land mehr erhält, was einen Einnahmeausfall von 600.000 Euro gegenüber diesem Jahr bedeutet.

3,2 Mio. Euro für Sport und Bildung

Große Investitionen sind unter anderem geplant für Brand- und Bevölkerungsschutz mit rund 1,4 Millionen Euro für Warn- und Notstromaggregate sowie Fahrzeuge für Heggen, Schliprüthen und eine Drehleiter für Bamenohl.

Im Bereich Bildung, Sport und Freizeit sind Investitionen von 3,2 Millionen Euro für folgende Projekte geplant: Spielplatzneubau, nachhaltige LED-Beleuchtung für Sportplätze, Breitensportzentrum RW Ostentrop/Schönholthausen, Modernisierung und Einrichtungsgegenstände Finto, Dach- und Fassadensanierung Grundschule Fretter.

2,1 Millionen Euro sollen für den Endausbau des Gebietes „Wiethfeld“ und Erschließungsmaßnahmen in Weringhausen, Ostentrop, Serkenrode und Finnentrop ausgegeben werden. In den Straßenbau und die Sanierung von Brücken, für LED-Straßenbeleuchtung, die Beseitigung von Hochwasserschäden, Sanierung und Ausbau der Industriestraße sowie die barrierefreie Umgestaltung von Bushaltstellen will die Gemeinde rund vier Millionen Euro stecken.

Der neue stellvertretende Leiter der Feuerwehr Finnentrop: Thorsten Pauli von Marita Sapp
Der neue stellvertretende Leiter der Feuerwehr Finnentrop: Thorsten Pauli © Marita Sapp

Der Rat bestellte Brandoberinspektor Thorsten Pauli aus Schönholthausen zum stellvertretenden Leiter der Freiwilligen Feuerwehr Finnentrop. Vorerst für zwei Jahre kommissarisch, dann, wenn er alle dafür benötigten Lehrgänge absolviert hat, für weitere sechs Jahre.

Es wurde beschlossen, die Betreuung der Asylbewerber und Flüchtlinge in der Gemeinde Finnentrop durch den Caritasverband für den Kreis Olpe weiter zu unterstützen. Zudem segnete der Rat die Schaffung zusätzlicher Unterbringungsmöglichkeiten in der Gemeinde ab.

Fünf Windräder bei Serkenrode

Auch für den Bau von fünf Windkraftanlagen nordwestlich von Serkenrode gab es grünes Licht: „Wir haben ja keine andere Wahl“, so Bürgermeister Achim Henkel.

Der Anschluss an die „Erneuerbare Energien Beteiligungs- und Entwicklungsgesellschaft im Kreis Olpe GmbH“ wurde sehr kontrovers diskutiert, aber mit einer Mehrheit von 19 Ja-Stimmen bei vier Gegenstimmen und drei Enthaltungen durchgewinkt.

Ja zu Maria-Autsch-Straße

Die Erschließungsstraße innerhalb des Bebauungsplangebiets „Vorderste Schee“ soll nach einstimmigem Beschluss in „Maria-Autsch-Straße“ umbenannt werden. Maria Autsch setzte sich als Ordensschwester im Konzentrationslager Auschwitz für ihre Mitgefangenen ein und war vor ihrem Ordenseintritt Modeverkäuferin in Finnentrop.

Nicht durch den Rat hat es der Antrag auf Denkmalschutz für die ehemalige Krankenhauskapelle in Heggen geschafft. Er wurde einstimmig abgelehnt. Bürgermeister Henkel will den Beschluss aber anfechten.

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