NRW-Verkehrsminister Krischer warnt vor Folgen der Wetterextreme

Besichtigung Hangsicherung Finnentrop


  • Finnentrop, 18.09.2023
  • Straße & Verkehr
  • Von Nicole Voss
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NRW-Verkehrsminister Oliver Krischer (3.v.l.) Bürgermeister Achim Henkel, SPD-MdL Christin-Marie Stamm, Kreisdirektor Philipp Scharfenbaum, Thomas Rensing, Ludger Siebert, Michaelt Zart und Gerrit Jaspers (v.l.) inspizieren die Karte mit der Hangsicherung. von privat
NRW-Verkehrsminister Oliver Krischer (3.v.l.) Bürgermeister Achim Henkel, SPD-MdL Christin-Marie Stamm, Kreisdirektor Philipp Scharfenbaum, Thomas Rensing, Ludger Siebert, Michaelt Zart und Gerrit Jaspers (v.l.) inspizieren die Karte mit der Hangsicherung. © privat

Finnentrop. Um sich vor Ort über die weitreichenden Folgen eines ungebremsten Klimawandels und über Klimaanpassungsprojekte zu informieren, besuchte Minister Oliver Krischer am Montag, 19. September, auch die Hangsicherungsmaßnahme an der L539 in Finnentrop.


Die Maßnahme wurde durch klimawandelbedingte Extremwettereignisse notwendig. Durch die Kalamitäten an dem Bäumen bestand die Gefahr, dass der Hang abstürzt beziehungsweise Steine und Geröll auf der Straße landen. Auf einer Baulänge von circa 610 Metern wurden deshalb etwa 5.900 Quadratmeter Netzsicherungen angebracht.

Der Hang wird mit Zäunen und Vernetzungen zusätzlich gesichert, um eine Gefährdung für die Auto- und Radfahrer sowie Fußgänger auszuschließen. Befestigt ist das Ganze mit 1.200 Felsankern, die jeweils drei Meter in den Boden ragen und jeweils 12 Tonnen Zugkraft haben.

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In vier Monaten Bauzeit (bei einseitiger Straßensperrung, mit Ampelverkehr) – ausgeführt vom Kirchhundemer Unternehmen Fels- und Forstservice - wurde der Sicherheit der Bürger Rechnung getragen. Die bundesweit agierende Firma hat für derartige Maßnahmen ausgebildete Kletterer in ihrem Mitarbeiterstamm.

Thomas Rensing, Regionalleiter von Straßen.NRW, erklärte, dass an über 90 Hängen bereits Sicherungsmaßnahmen erfolgt seien. Der Bedarf zur Durchführung von Hangsicherungsmaßnahmen an Bundes- und Landesstraßen sei bei Straßen.NRW auch als Folge von Extremwetterereignissen wie dem Hochwasser im Jahr 2021 gestiegen.

Die Beteiligten begutachten die fertig gestellte Hangsicherung. von Nicole Voss
Die Beteiligten begutachten die fertig gestellte Hangsicherung. © Nicole Voss

Hinzu kommen Sanierungen von Straßen und Brücken, die teilweise auch wetterbedingt nötig wurden. NRW-Verkehrsminister Oliver Krischer zeigte sich überzeugt, dass die Folgen der Klimakrise immer mehr zu einer wirtschaftlichen Bedrohung werden. „Ob Hangsicherung an Straßen, Regenwassermanagement oder Tiefgangoptimierung an Schiffen – wir brauchen einen starken Klimaschutz und eine vorsorgende Klimaanpassung“, betonte der Minister.

Sein Interesse galt auch der „Haltbarkeit“ der 800.000 Euro teuren Hangsicherungsmaßnahme. Gerrit Jaspers von der ausführenden Firma gab Entwarnung und erklärte, dass derartige Sicherungsmaßnahmen alle fünf Jahre kontrolliert werden und mehrere Jahrzehnte halten.

NRW-Verkehrsminister Oliver Krischer schaut sich das Ergebnis aus der Höhe an. von privat
NRW-Verkehrsminister Oliver Krischer schaut sich das Ergebnis aus der Höhe an. © privat

Minister Krischer und die Vertreter von Straßen NRW machten kein Hehl daraus, dass sich die Folgen der Wetterextreme auch bei der Straßen- und Brückeninfrastruktur immer mehr zeigen.

So wurden etwa durch die Unwetterkatastrophe im Juli 2021 im Zuständigkeitsbereich von Straßen.NRW 116 Bauwerke – also beispielsweise Brücken, Lärmschutzwände oder Stützwände – und zwei Tunnel erheblich beschädigt. 15 der Brücken mussten komplett ersetzt werden.

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