„Das ist mein Lebenswerk“: Mit 80 Jahren noch immer fasziniert von Radios

Reinhard Flöper kombiniert analoge Technik mit digitalem Empfang


  • Kirchhundem, 10.03.2023
  • Verschiedenes
  • Von Christine Schmidt
    Profilfoto Christine Schmidt

    Christine Schmidt

    Redaktion


    E-Mail schreiben
Topnews
Reinhard Flöper hat etwa 400 Radios in seinem privaten Museum. Inzwischen hat er auch schwarz-weiß Fernseher für sich entdeckt. von Nils Dinkel
Reinhard Flöper hat etwa 400 Radios in seinem privaten Museum. Inzwischen hat er auch schwarz-weiß Fernseher für sich entdeckt. © Nils Dinkel

Heinsberg. Vor kurzem hat Reinhard Flöper seinen 80. Geburtstag gefeiert. Und noch immer steckt er voller Leidenschaft und Begeisterung für sein Radiomuseum. Seine neuste Errungenschaft sind allerdings keine Radios, sondern sechs Schwarz-Weiß-Fernseher – und die funktionieren sogar.


Schon kurz vor dem Eingang zu Radiomuseum Heinsberg an der Oberndorferstraße 10 ist Reinhard Flöper in seinem Wintergarten zu sehen. Er öffnet die Tür: Marschmusik schallt aus einem seiner 400 Röhrenradios. Noch vor einigen Jahren hat er die selbst in seiner Werkstatt repariert. „Heute geht das nur noch mit Mühe und Not“, sagt der Heinsberger. Eine große Lupe muss her.

Reinhard Flöper, der sich selbst als Strippenzieher bezeichnet, fing 2005 mit 13 Radios an. Seitdem war das Sammeln seine große Leidenschaft. Heute sind sein ganzer Dachboden und Keller mit nostalgischen Schätzchen bestückt.

„Alle Besucher sind begeistert“

„Das ist mein Lebenswerk. Da habe ich Spaß dran.“ Und die Freude teilt er auch gerne mit anderen. In seinem Haus bietet er kostenlose Führungen an. „Die Leute sind immer alle fasziniert, das hier zu sehen.“

Bis zum Renteneintritt arbeitete Reinhard Flöper als Elektriker und weiß daher bestens, was zu tun ist. Das Innenleben der Geräte begeistert ihn und auch das Zusammenspiel. Er schaffte eine Schnittstelle zwischen analoger und digitaler Technik: Mit einem MP3-Player und jeder Menge Speicherkarten und USB-Sticks spielt er die Musik über seine Röhrenradios ab. Mit einer kleinen Fernbedienung kann er mehrere gleichzeitig ansteuern.

Reinhard Flöper hat etwa 400 Radios in seinem privaten Museum. Inzwischen hat er auch Schwarz-Weiß-Fernseher für sich entdeckt. von Nils Dinkel
Reinhard Flöper hat etwa 400 Radios in seinem privaten Museum. Inzwischen hat er auch Schwarz-Weiß-Fernseher für sich entdeckt. © Nils Dinkel

Heino, Peter Alexander, die Schlümpfe – der Musikliebhaber spielt einen Titel nach dem anderen und erfreut sich an den lauten Klängen. Auch mehrere Grammophone, Plattenspieler, Phonokoffer, Tongeräte, Kassettenkisten, alte Filmkameras und Fotoapparate hat Flöper in seinem Fundus.

Ganz stolz ist der 80-Jährige aber auf seine Schwarz-Weiß-Fernseher, die sogar noch funktionieren – selbst digitale Programme kann man anschauen. „Ist das nicht ein schönes Bild?“, fragt er. Manche Fernseher sind aus den 80er-Jahren, andere von 1959. Mithilfe von digitalen Sat-Receivern kommen die uralten Geräte im digitalen Zeitalter an.

Radiobegeisterter führt Musikbox vor

Zu seinen Schätzchen gehören auch eine Fernsehtruhe von 1962 sowie eine urige Musikbox, die seinerzeit mit D-Mark und mittlerweile mit Eurostücken betrieben wird. Und die schmeißt Reinhard Flöper, wie sollte es auch anders sein, direkt zur Vorführung an. Blasmusik ist sein Ding. „Die Siegerländer kennen das gar nicht“, scherzt der Heinsberger.

Er pflegt noch immer Kontakte zum Ferndofer Radioverein und ist dort Mitglied. Die Ferndorfer Vereinskollegen sowie viele andere Menschen brachten ihm über die ganzen Jahre ihre alten Funde nach Heinsberg. Viel Zeit, aber auch viel Geld investierte der 80-Järhige früher in seine nostalgisches Hobbys. „Das Interessante ist ja, dass das alles noch so funktioniert“, sagt er.

Bildergalerie starten
Auch mit seinen 80 Jahren hat Reinhard Flöper die Begeisterung für Technik nicht verloren.

Und dann gibt Reinhard Flöper lachend zu: „Ich höre jeden Tag Radio, allerdings digital.“ Denn seine alten, urigen Radios fressen ihm dann doch zu viel Strom für den täglichen Gebrauch.

Also werden sie nur zu besonderen Anlässen eingeschaltet. Zum Beispiel bei einem Besuch in Reinhard Flöpers Radiomuseum.

Artikel teilen: